1904 -
Frankfurt a.M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Hinkel, Philipp
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
riicf, einen nordwestlichen Flügel, die Eisrl und Hohes Venn, einen nord-
östlichen Flügel, das Rothlliu gebirgt mit seinen Ausläufern: Sanerland
und Wcslerwald. An Tälern merken mir das Rheintal und die klei-
neren Flußtäler: Nahe-, Mosel-. Lahn-. Sieg-, Wupper- und Nnhrtal.
I. Ter Taunus (von dann. feit. = Höh?), zwischen Main und Lahn. Er
zieht von No nach Sw„ beginnt bei Nauheim mit dein Johannisberg und
endigt mit dem Niederwald bei Rudesheim. (National-Denkmal.) Der südöstliche
Teil wird auch Höhe genannt. Er besieht vorwiegend aus Tonschiefer, welcher
vielfach von quarzarligen Riffen durchsetzt ist. Zahlreiche Quarzitsteinbrüche
liefern das Material zum Decken der Landstraßen. Nach dem Rheine zu fällt
der Taunus steil ab, desgl. nach 8. Der fruchtbare Südabhang von Mai»; bis
Bingen ist der vielgepriesene Rheingau. Sehr mildes Klima und fruchtbarer
Boden haben prächtige Waldungen, vortreffliche Obst- und Rebenpflanzungen mit
weltberühmten Meinen zur Folge. Am Abhange des Taunus gedeiht die edle
Kastanie. Prächiige Badestädte: Wiesbaden, 90 T Einw., mit warmen Quellen,
Coden, Nauheim, Homburg v. d. Höhe, liegen am Fuße des Gebirges, die be-
kannten Badeorte Schlangenbad und Schwalbach in der Milte und im nördlichen
Teil des Gebirges die Mineralquellen von Selters. Die Salburg bei Homburg,
altes Römerkaftell, von Wilhelm Ii. in feiner ursprünglichen Form wieder her-
gestellt, Cronberg, ein Luftkurort, in der Nähe Schloß Friedrichshof, Falkenslein,
Konigsletn mit der Schloßruine bilden Anziehungspunkte für den Wanderer. —
Unter den fanft gerundeten Bergformen ragt am höchsten der Große Feldberg
880 m, welchen: der etwas niederige Kleine Feldberg 827 m vorgelagert ist,
empor. Der Feldberg ist ganz mit Wald bedeckt. Nur der Gipfel mit herrlichem
Blick auf die weile zu den Füßen liegende Ebene ist frei. Auf dem Gipfel be-
finden sich 3 Gasthäuser und ein neu errichteter Aussichtsturm. Ein riesiger
Steinblock von 12 m Länge und 3 m Hohe, Brunhildisselsen, wird in einer
alten Urkunde Brunhildisbctt genannt. Bon den übrigen Gipseln sind besonders
der Rosfert und der Altkönig (798 m), bemerkenswert; letzterer wird von zwei
riesenhaften Ringwällen umgeben.
Diese stammen aus vorrömisctrer Zeit, wahrscheinlich von einem
keltischen Volk, das auf diesem Berge seine Opler- und Zufluchtsstätte
in Kriegszeiten hatte.
Beschäftigung der Bewohner :e. Auf seinen niedrigen Stellen gestattet der
Tauuus einen ziemlich ausgedehnten Ackerbau. Im Rheingau vorzüglich Obst-
Wein- und Ackerbau. (Warum?) Am Abhang des Taunus bildet das Bade-
leben eine Haupterwerbsquelle.
Das Rheintal bis Koblenz. Während im Rheingau neben dem
Weinbau auch der Ackerbau betrieben wird, sehlt letzterer im Rhein-
tal fast ganz. Der schmale Saum zwischen dem Rhein und den
Bergen genügt oft kaum zur Anlage von menschlichen Siedelungen
und fleiner Obst- und Gemüsegärten. Hingegen sind Boden und
Lage vorzüglich für den Anbau der Rebe geeignet. Die Bergabhänge
und Talwände bestehen meist aus Schiefer, ein Gestein, welches das
Gedeihen der edlen Rebe ganz besonders begünstigt. Es sammelt