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1. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 47

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 47 — Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Die Sage weiß von einem großen Sängerkrieg im Sängersaal der Wartburg zu erzählen. In demselben soll Wolfram von Eschenbach Sieger gewesen sein. Im Landgrafenzimmer sind in Wandgemälden die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte des Landgrasen ver- ewig't. Auch der Sängersaal ist mit einem herrlichen Wandgemälde von Schwind geschmückt. Dasselbe stellt die Schlußszene ans dem Sängerkrieg dar, wie der Sänger sich dem Landgrafen nähert, um aus seinen Händen den zugesprochenen Preis zu empfangen. Be- kannt ist die Wartburg durch Luthers Aufenthalt dortfelbft. Ter Harz (von hart = Wald), das nördlichste Waldgebirge Thüringens, das Gebiet der alten, germanischen Götter. Es erhebt sich aus flacher Umgebung, ist 100 km lang und 30 km breit, ein Massengebirge, welches vorwiegend aus Grauwacke und Granit be- steht und sich von So. nach Nw. bis zur mittleren Leine erstreckt. Man unterscheidet den rauhen, mit Naldelwäldern bestandenen Ober- harz und den mit Laubwäldern geschmückten Unterharz. Oberharz nennt man den nordöstlichen Teil des Gebirges. Er gleicht in seiner Masse einem einzigen Berg. Die mittlere Höhe des Oberharzes beträgt 600 ni; die höchste Erhebung in der Nordostecke ist der Brocken, 1141 m. Die Besteigung des Brockens gewährt einen großen Reiz. Etwa 00 Dörfer und Städte sieht man bei klarem Wetter vor sich in der Ebene. Je höher man kommt, desto zwerg- hafter werden die Tannen, bis zuletzt nur Heidelbeer-, Rotbeer- sträucher und Bergkräuter übrig bleiben. Die wunderlichen Gruppen der Granitblöcke werden hier erst sichtbar. Diese sind oft von erstaunlicher Größe. Das mögen wohl die Spielbälle sein, die sich die bösen Geister einander zuwerfen in der Walpurgisnacht, wenn hier die Hexeu auf Besenstielen 'und Mistgabeln einhergeritten kommen. Ans der Spitze des Berges liegt das Brockenhaus, welches iin Jahre Ittoo vom Grafen Stollberg-Wernigerode erbaut wurde. Die Mauern sind wegen der Kälte des Winters sehr dick. Vor dem Hanse ^teht eine turmartige Warte, und bei dem Hanse befinden sich noch zwei Nebengebäude. Der Unterharz erreicht uur eine Mittelhöhe von kaum 400 m. ©eine Oberfläche bildet eine Hochfläche, welche teilweise bewaldet, teil- weise angebaut ist. Dem Wanderer will es scheinen, als ob er int Flach- lanbe wanderte. Der Unterharz ist arm an niedrigen Gipfeln, aber reich an schönen Flußtälern, unter denen das Bodetal mit der Roßtrappe
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