1904 -
Frankfurt a.M. Leipzig
: Neumann
- Autor: Hinkel, Philipp
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Bürgerschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Elbtalkessel liegt Dresden, Residenzstadt, über 400 T. Einw., zu
beiden Seiten der Elbe, rechts die Neustadt, links die Altstadt mit
dem königl. Schlosse. Dresden liegt am Knotenpunkt von Land-
straßen und Eisenbahnen, welche nach W., 0. und N., sowie durch die
sogenannte Elbscharte uach Böhmen führen. Die Stadt besitzt
herrliche Promenaden, schöne Gebäude, breite Straßen, großartige
Sammlungen (Museen), so die Dresdner Bildergallerie mit einer
Bildersammlung im Wert von ca. 30 Mill. Mark! Das sogen.
„Grüne Gewölbe" dieut zur Aufbewahrung wertvoller Schmucksachen
(Edelsteine usw.). Seitdem der Festungsgürtel gefallen ist, hat das
gewerbliche Leben bedeutenden Aufschwung genommen. (1813) Kessels-
dors (w. unweit Dresdens), 1745 Pirna, 1756, Akazen 1759.
Am N.-Enide des Talkessels liegt Meißen (33 1. Einw.) von
Heinrich I. 928 als Burg gegeu die Slaveu augelegt. Hier erfand
1707 Böttger das Porzellan. Das Meißener Porzellan ist bereits
im vorigen Jahrhundert berühmt geworden.
Die großartig eingerichtete Königl. Porzelianfabrik in Triebischtal
verarbeitet die Porzellanerde, welche in der Nähe von Meißen gefunden
wird. — Weiter stromabwärts im sächsischen Flachlande liegen die Städte
Riesa, Torgau und Wittenberg. (An welchem Elbufer?)
Das Klima des Sächsischen Berglandes ist entgegen dem
klimatischen Gesetze im 8. kälter als im N. (Grund). Das mildeste
Klima hat der Dresdner Talkessel. Derselbe ist gegeu die rauheu
Nord- und Ostwinde geschützt. An den sonnigen Hügeln gedeiht
die Rebe, in den wohlgepflegten Gärten das schönste Obst und vor-
treffliches Gemüse.
Iii. Das Sächsische Hügelland und das Flachland an der Elbe.
Das Erzgebirge geht nach N. allmählich zu Hügelland und
dieses zu Flachland über. Int N. wird das Flachland vom un-
fruchtbaren Flämiug begrenzt. Da, wo Zwickauer und Freiberger
Mulde zusammenfließen, sinkt die Bodenfläche auf 200 m und in
der Breite von Torgau auf 100 m und mehr zurück. Die Elbe grüßt
bei Meißen die letztet: ihrer Uferberge. Sie tritt darauf ganz in
das Tiefland über. Außer der Elbe wird das Sächsische Flachland
noch von der Mulde, der Weißen Elster und dem Unterlans der
Saale durchflössen.
Beschäftigung der Bewohner.
Der Boden ist von fruchtbarer Lehmerde bedeckt. • Der Ackerbau ist fast
überall lohnend, besonders fruchtbar ist das Talbecken von Leipzig, welches