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1. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 75

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 75 — 3. Entstehung des Norddeutschen Tieslandes. Über die Entstehung der Norddeutschen Tiefebene giebt es zwei Ansichten. Nach der einen Ansicht war die Norddeutsche Tiefebene vor Jahrtausenden ein großes Gletscherfeld, nach der anderen ein großes Eismeer. Nach der ersten Auffassung trat gegen Ende der Braunkohlenzeit aus noch nicht sicher erforschten Ursachen ein all- wohliges Sinken der Temperatur eiu. Letztere ging soweit herab, daß ganz Skandinavien, Großbritannien, Rußland, Sibirien, das Gebiet der jetzigen Nord- und Ostsee, ganz Norddeutschland k. mit Eisbergen (Gletschern) überzogen wurden, ähnlich wie heutzutage iu Gröulaud. Gletscher aber siud Transportwege für die Trümmermassen, geradeso wie die Flüsse Trausportwege für die Menschen sind. Die Gletscher führen Erd- und Felsenmassen mit sich (Moränen), auf ihrem Grunde ausgedehnte Lehm-, Sand- und Schurtmafsen, auf ihrer Oberfläche von Bergabhängen heruntergefallene Felstrümmer von der Größe eines Hauses bis zur Größe eiues faustgroßen Steines. Da nun die Gletscher von unten auftauen, schieben sie ihre Schwemmassen allmählich fort und neue Moräne- massen uach. Iu spätereu Zeiteu schmolzen bei steigender Temperatur die Gletscher ganz, imd die irrenden (erratischen) Felsblöcke blieben liegen. — Nach der anderen Auffassung war, wie bereits gesagt, das Norddeutsche Tiefland ein weit ausgedehntes Eismeer. Die Gletscher desselben brachen am Rande ab und setzten sich mit ihren Moränen aus den: Meeresbodeu fest. Beim späteren Zurücktreten des Wassers blieben die erratischen Blöcke liegen. Ähnliche Vor- gänge kann mau uoch heute au der Küste Grönlands bemerken. Gletscher- oder Urströme. Von besonderen Interesse sind noch die Gletscherwasser aus damaliger Zeit. Wahrscheinlich flössen 3 mächtige Stöme (Gletscher- oder Urströme) zu Tal. Nach 8. fanden sie keinen Ausweg. Die Gebirge waren vorgelagert. Infolge dessen suchten sie am Rande der Gletscher entlang einen Ausweg nach Nordwesten zur Nordsee. -Der nördliche llrsttom bewegte sich in der Richtung der Netze, von der Oder zur Elbe nach der heutigen Havelmüuduug, um vou hier in der Nordwestrichtung der Elbe der Nordsee zuzueileu. Die Elbe geriet iu das Flußbett dieses Urstromes und wurde von der Havel- müuduug an gezwungen, diesem zu folgen, daher die nordwestliche
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