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1. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 81

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
schätzen. Er berieselt damit weite Flächen, um aus der Öde Ackerland und grüue Wieseu zu schaffen. In solchen „Oasen" siedelt sich der Heidebewohner an. Im Juli und August steht die Heide in Blüte. Milliarden von Blüten locken die Bienen herbei; diese tragen den süßen Blumensaft ein. Auch die Buchweizenfelder geben den Bienen ergiebige Nahrung. Viele Heidebewohner leben ausschließlich von der Bienenzucht. Andere betreiben sie neben dem Ackerbau und der Schafzucht. Im Sommer sind weit über 150 000 Bienenstöcke auf der Heide. Ju den, am Rande der Heide liegenden Städten, Lüneburg und Celle wird das Wachs verarbeitet und in den Handel gebracht. Der Ackerbau liefert nur geringen Ertrag; hingegen bietet das Heidekraut die Grundlage für eine weit aus- gedehnte Schafzucht. Kleine, schwarze, gehörnte Schase, wohl über eine halbe Million, bevölkern die Heide. Sie werden Heideschnucken genannt, siud genügsam und liefern eine harte, grobe Wolle. Viele Bewohner finden ihren Unterhalt durch das Einsammeln von Heidel-, Preißel- und Kronsbeeren. Auch durch Waldarbeiten, Ausforsten vou Heideflächen ze., verdienen viele Bewohner dieser Gegend ihr Brot. Auf dein rechten Emsufer zieht sich ein ähnlicher Sandrücken wie die Lüneburger Heide dahin. Derselbe führt den Namen Hiimling. Es wäre jedoch falsch, das ganze westdeutsche Geestland in seiner Boden- beschaffenheit mit derjenigen der Lüneburger Heide gleich erachten zu wollen. Außer den Heiden gibt es ausgedehnte Sand- oder Geestflächen, welche mit Lehm- und Mergelboden wechseln, so die Strecke von Minden bis Bremen, welche als die fruchtbarste Geestfläche zu bezeichnen ist. Hier gibt es fruchtbaren Ackerboden, auf welchem Roggen, Hafer, Gerste, bisweilen sogar Weizen mit gutem Erfolg an- gebaut werden. Diese Geestflächen sind bei weitem größer als die Heideflächen. Während auf die Lüneburger Heide 11 T. qkm. kommen, rechnet man auf das Geestland in Hannover und Oldenburg 22 T. qkm, auf das noch zu betrachtende Moorgebiet kommen 4 T. qkm. Bezüglich der Lage der drei charakteristischen Erscheinungen des westlichen Tief- landes merken wir: Heide im 0., Moore vorwiegend im W., Geestland im engeren Sinne in der Mitte. (1) Die Moore Westdeutschlands. Die Moorbildung tritt vorwiegend rechts und liuks von der Enis (Ost- friesland) ans. Zwei bis vier km westlich von genanntem Kiistenflusse liegt das Bonrtanger Moor, in derselben Entfernung rechts von der Ems das Saterland. Das Bonrtanger Moor liegt auf der Grenze von Deutschland und Holland und umsaßt rund 1400 qkm, d, i. etwa */u von Hessen-Nassau, während das Sater- land nur 200 qkm groß ist. Der größte Teil des Bonrtanger-Moores liegt auf
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