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1. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 135

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
~ " "..... r — 135 — unbenutzt. Sie bildeten einen lästigen Valast. Man war bemüht, sich desselben zu entledigen, und der Wissenschaft gelang es, durch zahlreiche Erfindungen die bekannten Anilinfarben (über 400) aus diesen Steinkohlenteerstosfen herzustellen. Ans der Braunkohle be- reitet man den Braunkohlenteer, ebenso Paraffin und Solaröl. Durch die Staßfurter Abraumsalze eutstaudeu zahlreiche Fabriken (Düngemittel. Kainit, Chlorkalium, Glaubersalz, Salpeter, Pottasche.) Selbst künstlicher Judigo mird jetzt auf chemischen Wege hergestellt, und dadurch bleiben etwa 15 Mill. M. dem Inlande erhalten. Hauptmittelpunkte der chemischen Industrie sind: Frankfurt a. Ai. und seine Umgebung (Höchst, Griesheim, Mainkur, Mühlheim a. M-), Mannheim, Ludwigshafen. Noch fei erwähnt, daß auch die Brenn- und Zündstoffe auf chemischem Wege hergestellt werden. Auch die deutsche Glaswareninduftrie im Böhmer- und Bayerischen Wald, sowie im Fichtelgebirge und in Thüringen nimmt eine erste Stelle ein. Voll den übrigen Industriezweigen merken wir uns noch die Zuckerfabrikation (Magdeburg, Halle, Braunschweig), die Tabak- und Zigarrenfabrikation (Bremen, Hamburg, Magdeburg, Berlin, Leipzig), die Bierbrauereien (München, Nürnberg, Erlangen, Kulm- bach, Frankfurt a. M., Straßburg, Berlin, Detmold, Braunschweig), die Papiersabrikation lind deren Nebenzweige, wie Kartonnage zc. (Aachen, Düren, Berlin, München, Augsburg) und die Spielwaren- Industrie lnürnberg, Thüringen), die Lederindustrie, sowie die Industrie der Nahrnngs- und Genußmittel. Die Elitwickelung Deutschlands zu einem Industriestaat liegt vor allem in der Zunahme der Bevölkerung, insbesondere der Arbeiterklasse*), in dem steigenden Bedarf, in den vorzüglichen Ver- kehrsmitteln llnd Verkehrswegen, in dem Überschuß von Arbeits- krästen und nicht in letzter Linie in der zunehmenden Bildung. Der Einfluß der deutschen Industrie aus das Volksleben. Die Industrie hebt die Kultur und gibt Mill. von Menschen das tägliche Brot, sie hebt den Nationalwohlstand, hält die Aus- Wanderung zurück, hebt den Bergban, fördert den Ackerbau, die Viehzucht (Lederfabrikation ze.). Nachteilig wirkt die Industrie alls die Znsammendrängnng der Menschen in den Städten, wo- durch der Fortbestand einer körperlich, wie sittlich und geistig *) Anm,: Damit im Zusammenhange steht das Anwachsen der Städte. 1803 zählte Deutschland 3 Großstädte 1870 deren 8, 1903 bereits 34.
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