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1. Kurzgefaßte Geographie von Württemberg - S. 4

1885 - Eßlingen : Selbstverl. des Verf.
Für die Bildung des Volkes wird umfassende Sorge getragen. In fast allen Orten des Landes sind Volksschulen, in vielen Städten außer- dem Mittel- (Vinter-), Latein- und Realschulen, höhere Töchter- schulen, S e m i u a r e für Lehrer und Lehrerinnen, 6 niedere theologische Seminare (4 evang. und 2 katholische), ein katholisches Priest er sem in ar, 1 Hochschule oder Universität, 1 Polytechnikum, 1 Baugewerk- 1 Tierarzuei- und 1 Musikschule (Konservatorium), 1 landwirt- schaftliche Akademie, 4 Ackerbauschulen, verschiedene Handels- und Frauenarbeitsschulen, Blinden- und Taubstummen- anstalten u. s. f. Der Schwarzwald. Der Schwarzwald ist ein Gebirge. Er liegt an der Westgrenze von Württemberg und hat seinen Namen von den düftern Tannenwäldern, mit denen er bewachsen ist. Er wird begrenzt im Osten von der Hoch- ebene von Oberschwaben, von der Alb und von dem Ebenen- und Hügel- laud von Niederschwaben und Franken, im Norden von der Pfinz, und im Westen und Süden von dem Rheinthale. Der Schwarzwald ist von Basel bis Durlach 170 km lang. Seine mittlere Breite beträgt 45 km und sein Flächeninhalt 90 Quadrat- meilen (etwa 495000 ha). Sein Abfall ist gegen Westen, dem Rhein- thale zu, sehr steil; gegen Norden und Osten verflacht er sich allmählich. ) Die höchsten Berge des Schwarzwaldes befinden sich in seinem südlichen Teile, welcher höher ist als der nördliche. Es sind der Feldberg (1495 m), der Welchen, der Blauen n. a. m.; die höchsten Pnnlte des nördlichen Schwarzwalds sind die badische Hornisgrinde (1163 m) mit dem württemb. Katzen köpf (1151 m) und der Kniebis bei Freuden- stadt. Auf der Horuisgriude hat man eine prachtvolle Aussicht. Das Gestein des Schwarzwaldes ist Granit und Gneis und oben auf diesem roter und bunter Sandstein. Der Schwarzwald ist ein Urgcbirge. Der bunte Sandstein bei Neuenbürg liefert Eisenerz; bei Flnorn und Dornhan findet sich im Muschelkalk Bohnerz. Diese Erze wurden früher in dem Hochofen zu Friedrichshall verschmelzt und zu Sicheln, Sensen, Pfannen u. dergl. verarbeitet. Verschiedene Mineralquellen entspringen auf dem Gebirge. Auf dem württembergischen Schwarzwalde sind die wichtigsten: Wildbad, Teinach und Liebenzell; im badischen Teil Baden-Baden und Rippoldsau. Die Luft des Schwarzwaldes ist rein und sehr gesund und stärkend (Luftkurorte), oft auch sehr scharf und kühl. Es wehen häusig starke Winde. Der Winter dauert von November bis Mai und ist sehr schneereich. Die Ernte ist 8—14 Tage später als in Niederschwaben. Wein und Obst gibt es auf der Hochfläche des Gebirges uicht, dagegen an den niederen Bergabhängen und in einzelnen Thälern. Diese sind weniger rauh und kalt, ja im Sommer herrscht in manchen derselben, besonders in den dem Rheine zugekehrten, drückende Hitze. In denselben gedeihen Wein. Mandeln und zahme Kastanien. Der Schwarzwald gehört zu Württemberg und Baden; zwei Drittel — 60 Quadratmeilen (330000 ha) zu Baden und ein Drittel — 30 Quadratmeilen (165 000 ha) zu Württemberg.
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