Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 10

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 10 — ein Land, das sich wegen seiner tiefen Lage zwar wenig zum Acker- bau eignet, das aber auf seinen ausgedehnten Wiesenflächen, den größten Brandenburgs, viel Gras und Heu für eine bedeutende Rinder- und Pferdezucht liefert. Um seinen Bauern zu.zeigen, wie sie den größten Nutzen aus ihren Wiesen und ihrem Vieh ziehen könnten, gründete der König mitten im Luche auf dem Amte Königshorst eine Musterwirtschaft, wo Bauerntöchter in der Be- reitung von Butter und Käse unterwiesen wurden. Der sonst so sparsame König trug nicht nur selbst die Kosten der Unterweisung, sondern schenkte außerdem jedem Mädchen nach gut bestandener Prüfung noch 100 Taler zum Brautschatz. Von links empfängt die Havel die Spree, die Nuthe und die Plane. Die Spree tritt bei Spremberg in die Provinz ein und fließt bis unterhalb Cottbus nordwärts, sodann beschreibt sie einen nach Osten geöffneten Bogen, der bei dem Schwielochsee (vergl, Schwielow- see) endet. Nachdem sie dann wenige Meilen nach Norden geflossen und der Oder ziemlich nahe gekommen ist, zieht sie sich nach Nord- westen an Fürstenwalde, Cöpenick, Berlin und Charlottenburg vor- über bis zur Mündung bei Spandau. Auf dieser Strecke durch- schneidet sie den Müggelsee. Der Spreewald. Unterhalb Cottbus gelangt die Spree in eine weite Ebene, in der sie sich wegen mangelnden Gefälles in mehrere hundert Arme, Fließe genannt, auflöst, die untereinander in mannigfacher Verbindung stehen und das Gelände in zahllose Inseln teilen. Bei Lübben vereinigen sie sich bis auf wenige Fließe, jedoch nur, um sich unterhalb dieser Stadt von neuem zu trennen, bis sie sich endlich wieder in einem See zusammenfinden. Dieses ganze von den Spreearmen durchflossene Land ist der Spreewald, der durch eine Einschnürung bei der Stadt Lübben in den größeren Ober- und den kleineren Unterspreewald geteilt wird, und der etwa 300 qkm umfaßt. In früheren Zeiten war derselbe ein flacher See, den die darin wuchernden Wasserpflanzen allmählich ausfüllten und in einen Sumpf umwandelten. Dieser bedeckte sich mit einem dichten Walde, von dem die vielen Halboer- kohlten Baumstämme erzählen, die man noch im Wiesengrunde findet. Abgesehen von einem kleineren Gebiete, ist der Wald heute ver- schwunden, und ausgedehnte Wiesen sind an seine Stelle getreten. Das Gras ist aber nicht gleichmäßig über die Wiesen verteilt, sondern steht in Büscheln (Kaupen). Die Wiesenbesitzer bezeichnen die Grenzen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer