Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 61

1912 - Leipzig : Otto Maier
— 61 — Maschinen. Aus den Zuckerrüben ziehen 14 Fabriken Rohzucker. (Vergl. Oderbruch.) Die größte unter ihnen befindet sich zu Nauen im Havellande. — Von großer Bedeutung für die Landwirtschaft ist das Brauereigewerbe, das seit alter Zeit in der Mark zu Hause ist. Berühmt war früher das Bier aus Bernau und das aus i^grttz, welches den Namen „Mord und Totschlag" führte. Die größten und meisten Brauereien befinden sich in Berlin. Sie erzeugen meist Lagerbier, einige auch eigenartiges Weißbier, das viel getrunken wird. Eines guten Rufs erfreuen sich das Potsdamer, das Frank- furter und das Werdersche Bier. In der Uckermark (bei Schwedt und Vierraden), im Oderbruch und bei Golßen (Lausitz) sind weite Felder dem Tabakbau gewidmet. Er wurde von Franzosen und Pfälzern eingeführt, die der Große Kurfürst im Lande ansiedelte, und hat heute eine solche Bedeutung erlangt, daß Brandenburg mehr Tabak erzeugt als irgend eine andere preußische Provinz. Der Tabak bleibt im Lande und wird in sehr vielen Fabriken und Spinnereien hauptsächlich zu Zigarren verarbeitet. — Der Hopfenbau ist ganz aus Brandenburg verschwunden. b. Viehzucht. Mit dem Ackerbau verbindet man allenthalben die Viehzucht. Am reichsten ist der Viehstand in den wiesenreichen Niederungen, am geringsten auf den sandigen Höhenländern. Während das Vieh vieler Bauern ganz verschiedenartig ist, suchen einsichtige Landwirte einen einheitlichen, meistens schwarzbunten, seltener rot- bunten Schlag zu züchten. Sie haben sich zu Zuchtgenossenschaften zusammengeschlossen, welche Jungvieh edler Nasse von außerhalb einführen und Ausstellungen (Tierschau) veranstalten, auf denen schönes Vieh gezeigt und das schönste durch Preise ausgezeichnet wird. Das Vieh wird meist im Stalle gefüttert und höchstens nach der Ernte geweidet; nur in den Niederungen, wie im Havellande und im Warthebruch, läßt man es auf eingehegten Wiesen (Goppeln) den Sommer hindurch frei umherlaufen. Seit Erfindung der Milch- schleuder, mittels deren man schnell und leicht die Sahne aus frischer Milch gewinnen kann, sind allerwärts Genossenschafts-Molkereien entstanden. Sie liefern entweder größere Mengen Milch nach den Städten oder beschäftigen sich hauptsächlich mit der Erzeugung von Butter. In diesem Falle erhalten die Mitglieder die geschleuderte Magermilch wieder zurück und verwenden sie zur Aufzucht von Schweinen. Das Milchtier des kleinen Mannes ist die Ziege. Die früher blühende Schafzucht ist in den letzten Iahren sehr zurück- gegangen, weil andere Länder die Wolle billiger erzeugen. Im
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer