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1. Die Geschichte Württembergs - S. 52

1875 - Tübingen : Fues
52 Ii. Wrttemberg als Grafschaft. des Geschftsganges und besonders die Beteiligung der Landschaft an dem Leon-berger Landtag. Schon frher finden wir, da die Städte Vertrge, welche von den Grafen abgeschlossen wurden, mitsiegelten, oder da sie manchen Gesetzen ihre Zustimmung verweigerten. Es mute dehalb sowohl dem Pfalzgrafen Friedrich, als dem Grafen Ulrich daran gelegen sein, in diesem Streit und seiner Entscheidung die Städte zu gewinnen. So fhrten sie denn auch in Leonberg eine entscheidende Stimme zu Gunsten Ulrichs und legten dadurch den Grund zu den Verfassungsformen, die uns bis heute unsere Rechte und Freiheiten ge-wahrt haben. . 22. Die chrafen Alrich V. und Eberhard V. Aer Mnsinger Vertrag. 1457-1482. Per aspera ad astra." 1457 Dieser Ausgleich in Leonberg war jedoch durchaus nicht geeignet, den bis Pfalzgrafen zufriedenzustellen. Vielmehr begannen die Fehden auf's neue. Meh-1482. rere Vermittlungsversuche waren vergeblich. Zwar hatte Eberhard, der im Jahr 1459 fr volljhrig erklrt worden war und nun selbstndig die Regierung an-getreten hatte, beide Theile vershnt, aber vom Kaiser und Papst dazu aufgefordert, unternahm Ulrich in Verbindung mit dem Markgrafen Karl von Baden und dem Bischof Johann von Metz einen Zug gegen den Pfalzgrafen (1462). Mit 8000 Reitern und Fusoldaten machten sie einen Einfall in die Pfalz und verwsteten die Gegend um Heidelberg. Zuletzt wurden sie so ber-mthig, da sie das Fuvolk zurcklieen und nur mit 700 Mann zu Ro vorruckten. Aber bei Seckenheim wnrden sie pltzlich von Friedrich berfallen, nach tapferer Gegenwehr vollstndig geschlagen und der Metzer Bischof und Ulrich wurden gefangen. Auf die Nachricht hievon lief das Fuvolk auseinander. Der Herzog von Bayern aber, des Pfalzgrafen Bundesgenosse, fiel der Eberhard her und schlug ihn bei Heidenheim und Giengen. Der bse Pflzer Fritz be-handelte feine Gefangenen sehr streng und lie sie erst nach beinahe einjhriger Hast gegen hohes Lsegeld wieder los. Ulrich mute 100,000 fl. bezahlen und Botwar und Waiblingen dafr verpfnden. Auerdem mute er versprechen, nie mehr feindlich gegen Friedrich aufzutreten und zu dessen Ausshnung mit dem Papst beizutragen. Gelnge diese nicht, so msse er noch weitere 10,000 fl. bezahlen. So waren zu den alten Schulden noch eine fr jene Zeit sehr groe Schuldensumme hinzugekommen. Und da Eberhard V. in seinem Lande durch leichtsinniges Leben auch viel Geld brauchte, so sahen sich beide Grafen genthigt, 14g4. die Abgeordneten ihrer Lnder einzuberufen (1464). Dies ist das erste Mal, da auf einem gemeinschaftlichen Landtag in Wrttemberg der eine auerordentliche Steuer verhandelt wurde. Die Landschaft versprach, die Schulden in vier Jahren auf fnf Zieler abzuzahlen, und zwar sollten die Städte und Aemter selbst das Recht haben, die Steuern umzulegen und einzuziehen. Zu allen diesen Sorgen kam fr Ulrich noch viel Hauskreuz, namentlich mit seinen beiden Shnen Eberhard und Heinrich. Dieser sollte, damit eine neue Theilung vermieden werde, zu Gunsten des alteren Bruders ganz ans die Herrschaft verzichten. Dehalb wurde er zum geistlichen Stande bestimmt und nach Frankreich und Italien geschickt. Nachher begleitete er die Stelle eines Dom-
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