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1. Die Geschichte Württembergs - S. 198

1875 - Tübingen : Fues
196 Iv. Wrttemberg als (Kurfrstenthilm und) Knigreich. wollte keine Vereinbarung mit den Fürsten, schaffte den Bundestag ab, whlte den Erzherzog Johann als Reichs Verweser, der sich von den deutschen Heeren huldigen lie. Preußen und Oesterreich duldeten dies nicht, Bayern nur bedingt; in der Versammlung bildeten sich 3 Hauptparteien' d ie uerste Linke wollte die Republik, die kleindeutsche Partei, mit dem Prsidenten Heinrich von Gagern an der Spitze, ein einiges Deutschland mit Ausschlu Oesterreichs und konstitutionelle Monarchie, d ie grodeutsche Partei wollte Oesterreich mitaufgenommen haben. Die kleindeutsche Partei lehnte sich an Preußen an, dessen General W r an gel gerade die Dnen aus Schleswig-Holstein hinausgeschlagen hatte, aber von England, Schweden und Rußland gezwungen wurde, sein Heer zurckzuziehen. Diese moralische Niederlage Preuens ermuthigtc die Demokra-ten zu dem Beschlu, das Parlament zu sprengen und an seine Stelle einen Kon-vent zu setzen. Der zu diesem Zweck angefangene Barrikadenkampf in Frankfurt wurde aber vou hessischen und preuischen Truppen niedergeschlagen. Als Fried-rich Wilhelm Iv. von Preußen seinem Lande eine neue Verfassung gab, drang die kleindeutsche Partei im Parlament durch: die deutsche Reichster* fafsung kam nach ihrem Sinn zu Stande und der König von Preußen wurde zum Reich soberhaup te gewhlt. Sogleich rief Oesterreich seine Abgeordneten zurck; der Reichsverweser dankte ab; Bayern, Sachsen, Hannover und Wrttemberg erklrten sich gegen den Parlamentsbe-schlo und König Friedrich Wilhelm von Preußen dankte fr die Wahl zum deutschen Kaiser. Als vollends Preußen, Bayern, Hannover und Sachsen ihre Abgeordneten aus Frankfurt zurckriefen, bekam die Demokratie im Parlament das Uebergewicht und suchte ihre Plane durch die Aufstnde in Baden und in der Pfalz durchzufhren. Dieses Rumpfparlament" flchtete sich nachstutt-gart, wo es durch die Regierung auseinander gejagt wurde. Preußen er-stickte die revolutionren Aufstnde im eigenen Lande, in Sachsen, Baden und in der P fa l z, und Oesterreich wurde durch Rußland in der Unterdrckung des von K offuth geleiteten ungarischen Aufstand s untersttzt. So war die ganze Bewegung der Jahre 1848 und 1849 im Sande verlaufen; ihre Erfolge waren anscheinend gering. Die Nationalversammlung, von welcher man den Wiederaufbau eines einheitlichen deutschen Reiches erwartet, hatte nichts zu Stande gebracht; sie war schmhlich untergegangen. Aber Eines hat jene Zeit bewirkt: In den Herzen vieler edler deutscher Männer hatte die Idee festen Platz gewonnen, da Deutsch! and nur als Bundesstaat unter preuisch er Centralreg ierung mit Ausschlu Oesterreichs aus dem Reiche, zu r Einheit, Macht und innern und uern Freiheit gelangen knne. Zur Verwirklichung dieser 3dee lieen sich allerdings die politischen Agi-tationen der nchstfolgenden Jahre nicht an. Preußen, das einen Bundes-staat mit V olksvertretung einsetzen wollte, schlo mit Sa chsen, Han-nover und einigen kleineren Staaten das Dre i k ni gs bnnd ni (1850). Sachsen und Hannover traten bald zurck. Als Preußen mit den brigen Mit-gliedern auf dem Erfurter Parlament eine Union zu Stande zu bringen suchte, trat ihm O esterr e i ch mit S a chse n, Bayern und Wrttemberg entgegen. Oesterreich erffnete am 1. Sept. 1850 den Bundestag in Frankfurt wieder. Preußen beschickte ihn nicht. Die gegenseitige Spannung drohte zu
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