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1. Die Geschichte Württembergs - S. 209

1875 - Tübingen : Fues
. 53. König Friedrich I. Die napoleonischen Kriegt. 207 Friedrichshofen. Die Universitt Tbingen wurde durch die klinische Anstalt, das anatomische Theater, den botanischen Garten und die Naturaliensammlung erweitert. Es wurden Waisen-, Zucht- und Irrenanstalten eingerichtet, gleiches Ma und Gewicht eingefhrt. In Stuttgart unternahm der Jtntg kostbare Bauten, das neue Schlo wurde ausgebaut; die dortigen und die Ludwigsburger Anlagen wurden ausgefhrt, das Lustschlo Monrepos vollendet. Diese Bauten, lowie die Pracht, mit welcher sich Friedrich in seinem Hofivefen umgab, trugen nicht zur Erholung des Landes von den ungeheuren Lasten der letzten Kriege bei. indessen gereichte die unermdliche Thtigkcit des Knigs ihm zur Ehre, dem Lande zur Wohlfahrt. Wrttemberg durfte jedoch nicht lange die segensreichen Frchte des Frie-dens genieen. Im Jahr 1812 rstete Napoleon zum russischen Feldzug. Die letzte Macht auf dem Kontingent sollte gebrochen werden. Ein Heer von 600,000 Krtegmi, worunter die wenigsten Franzosen, zog gegen Rulands Grenze. Wrttemberg hatte 15,800 Mann und 3400 Pferde unter dem Kommando des Kronprinzen Wilhelm gestellt. Schon auf dem Hinmarsch schmolz die furchtbare Armee durch Krankheiten und Seuchen, welche wegen der schlechten Verpflegung und des ungewohnten Klimas ausbrachen. Die wrttembergifche Armee zahlte nur noch 4500 Mann. Kronprinz Wilhelm erkrankte in Witepsk und kehrte, nachdem er den Oberbefehl dem General Scheler bergeben hatte, der Wilna gerne nach Wrttemberg zurck, gerne, weil er viel lieber fein Schwert gegen den bermthigen Tyrannen gezogen hatte und darum mit der Politik seines Vaters nie einverstanden war. In der Schlacht von Smolensk zeichneten sich die Wrttemberger durch Erstrmung der Vorstdte und der Brcke der den Knieper aus. Bei Borodina an der Moskwa (7. September 1812) wurde eine russische Redoute, der Schlssel des Schlachtfeldes, gewonnen und wieder verloren. Da drngte sich ein wrttembergisches Regiment durch die fliehenden Franzosen hindurch, nahm die Redoute wieder, behauptete sie und rettete bei diesem Anla den König von Neapel, den die Russen schon faten. Napoleon gewann diese Schlacht, aber mit einem Verluste von 40,000 Tobten und Verwundeten. Die letzteren starben fast alle aus Mangel an Pflege; benn fr nichts gesorgt; Charpie, Leinwanb, sogar die nothdrstigste Nahrung fehlten. Noch ta9f- und wochenlang lagen Verwundete unter freiem Himmel und fristeten das Leben vom Aase der gefallenen Pferde. Am 14. September hielt Napoleon seinen Einzug in M o s ka u, um hier &u berwintern. Aber die von den Einwohnern verlassene Zarenstadt wurde Quf Anorbnung des Gouverneurs Rostopschin durch entlassene Gefangene ^'gezndet. Das patriotische Opfer war vollstnbig und erfllte seinen Zweck. tat* des Friedens und Neberflusses fand Napoleon in Moskau nur Asche. Er jflute sich zum Rckzug entschlieen, da er auf seine Friedensantrge gar keine Antwort erhielt. Schon lste der Hunger die Reihen seines Heeres auf, als der ! arkst? Verbndete der Russen anrckte der russische Winter mit bitterem und tiefem Schnee. Nur wenige krftige Männer blieben unter den Hffen und deckten die Flucht der brigen. Die groe Mehrheit warf die Waf-weg und suchte nur das Leben zu retten. In der unermelichen schneebedeckten ^pe, deren traurige Oed? nur durch verbrannte Drfer unterbrochen war, man die groe Armee zerstreut dem Tode entgegen wanken. Magere Ge-
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