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1. Schulgeographie von Deutschland - S. 49

1871 - Breslau : Hirt
Die Staaten des Nord-Deutschen Bundes. 49 unterzeichneten die Großmächte und außerdem Schweden das Londoner Protokoll, wo- durch sie sich verpflichteten, unter Vorbehalt der gegenseitigen Rechte des deutschen Bundes und des Königs von Dänemark in Betreff Holsteins und Lauenburgs, den Prinzen Christian von Glücksburg und seine männlichen Nach- kommen als Nachfolger in der Gesammtheit der unter dem Scepter des Königs Friedrich Vii. vereinigten Staaten anzuerkennen. Obwohl die neue Erbfolgeordnung, welche in Dänemark verfassungsmäßige Geltung erhielt, keine Rechtskraft für die Her- zogthümer hatte, wurde sie doch für dieselben verkündet, die härtesten Willkürmaßregeln wurden uugefcheut gegen die Deutschen in Anwendung gebracht, ja am 13. November 1863 genehmigte der dänische Reichstag die neue Verfassung, durch welche Schleswig dem dänischen Reiche einverleibt werden sollte. Da erlosch am 15. November mit König Friedrich Vii. die ältere königliche Linie des Hauses Holstein im Mannesstamme, Prinz Christian wurde als König Christian Ix. in Kopenhagen proklamirt, er unterzeichnete am 18- November das neue Grundgesetz für Dänemark-Schleswig, wogegen der Erb- prinz Friedrich von Augustenburg, gestützt auf vermeintliche legitime Erbansprüche, seinen Regierungsantritt in den Herzogtümern Schleswig-Holstein und beziehungsweise Lauenburg erklärte. Am 7. Dezember beschließt die Bundes-Verfammlung auf Antrag von Oesterreich und Preußen die sofortige Exekution in Holstein; beide Großmächte beantragen beim Bunde, an die dänische Regierung die Ausforderung zu richten, die Verfassung vom 18. November für Schleswig nicht in Vollzug zu setzen, widrigenfalls derselbe durch die militärische Besetzung des Herzogthums sich ein Pfand für Erfüllung seiner gerechten Forderungen verschaffen würde; da der Antrag abgelehnt wird, erklären die beiden Vormächte, den beantragten Schritt selbstständig als Großmächte thun zu wollen. Dem Einmarsch der österreichisch-preußischen Truppen in Holstein am 21. Ja- nuar 1864 folgen die glänzendsten Wasfenthaten, vor Allem durch die Preußen unter Anführung des Prinzen Friedrich Karl am 18. April die Erstürmung der Düp- peler Schanzen, hinter welche sich nach Räumung des Danewerk die Dänen zu- rückgezogen hatten, und am 29. Juni der Uebergang der Preußen über den Alsensund und die Eroberung der Insel Alsenz die ganze jütische Halbinsel bis Skagen mit sämmtlichen schleswigschen Inseln kam in den Besitz der Alliirten. — Am 1. August erfolgte zu Wien die Unterzeichnung der Friedens-Präliminarien, mit ihr die Abtretung der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Oesterreich und Preußen zu freier Disposition; am 30. Oktober der Abschluß des Friedensvertrages, wonach die Königsau, die natürliche Nordgrenze Schleswigs, wenigstens im mittleren Theile die politische geblieben ist. Im Vertrage zu Gastein, am 14. August 1863, einigten sich Preußen und Oesterreich über die Verwaltung iu der Weise, daß Schleswig von Preu- ßen und'holstein von Oesterreich bis auf Weiteres besetzt und verwaltet werden sollte, ohne damit das gemeinsame Besitzrecht zu beeinträchtigen. Sein Recht an das Herzog- thum Lauenburg verkaufte Oesterreich zwar an Preußen, dagegen weigerte es sich ent- schieden, für eine angemessene Geldentschädigung einen Theil seines Mitbesitzes an Preußen abzutreten; es unterstützte die Umtriebe der Partei des Prinzen von Augusten- bürg gegen dasselbe, nahm eine immer drohendere Stellung ein und brach den Vertrag von Gastein dadurch, daß es die Streitsache vor den deutschen Bund brachte. Entschei- dend war die Abstimmung desselben vom 14. Juni It-66 (f. S. 4), entscheidender das zum Heile eines endlich von Preußen fest zu begründenden einigen Deutschlands in glorreichster Weise überall durchschlagende Uebergewicht Preußens. Im Frieden zu Prag übertrug der Kaiser von Oesterreich seine auf die Herzogthümer Holstein und Schulgeographie von Deutschland. 4
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