1909 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Henze, Theodor, Martini, E.
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Magdeburg
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
D. Verkehrsstraßen, die Magdeburg mit anderen Orten verbinden. 43
Fahrdamme ein ungepflasterter Weg, der von den leichteren Wagen besonders
im Sommer benutzt wird (Sommerweg). Zu beiden Seiten der Fahrstraße
laufen auch noch Wege für Fußgänger, man nennt sie Fußwege. Rechts
und links wird die Chaussee von Gräben eingeschlossen, die das abfließende
Wasser aufnehmen. Der Rand der Chanffee ist mit Bäumen bepflanzt.
Sie geben im Sommer dem Reisenden kühlen Schatten und schützen ihn im
Winter bei Schnee vor dem Verirren. Am Rande der Chaussee bemerken
wir in gewissen Entfernungen (100 Meter) Steine mit Ziffern. Sie geben
die Entfernung von einem Punkte, bei uns vom Alten Markte, in Kilo-
meiern und Metern an. Die wichtigsten Chansseen, die von Magdeburg
ausgehen, sind folgende:
I. Die Halberstädter Chaussee oder Heerstraße. Sie führt
von Sudenburg über Klein- und Groß-Ottersleben und andere Orte nach
Halberstadt.
Il Die Leipziger Chaussee. Sie bildet die Fortsetzung der Leipziger
Straße und führt über Dodendorf uach Leipzig.
Hl Die Berliner Chaussee. Sie sührt von der Friedrichstadt über
Heyrothsberge (Friedr.-Wilh.-Brücke) und Burg nach Berlin.
Iv. Die Steudaler Chaussee. Sie bildet die Fortsetzung der
Lübecker Straße der Neuen Neustadt und geht über Barlebeu und Wolmirstedt
nach Stendal.
Von den Chausseen und Landstraßen führen kleinere Wege in das Feld,
die die Leute benutzeu, um zu ihrem Acker zu kommeu. Man nennt sie
Feldwege. Sie sind nicht gepflastert.
Außer den Landstraßen und Fußwegen gibt es noch andere gerade und
möglichst wagerechte Straßen, die nach größeren Dörfern, kleineren und
größeren Städten führen. Es find die Eisenbahnen. Auf ihnen fahren die
Eisenbahnzüge, die Personen, Vieh und Waren (Güter) aller Art von einem
Orte zum andern befördern. Die ersten Eisenbahnen wurden vor etwa
70 Jahren gebaut. Man benutzt bei ihnen die Kraft des Dampfes, um die
Wagen fortzubewegen (Dampfmaschine, Lokomotive). An den Orten, wo der
Eisenbahnzug anhält, ist ein Bahnhof. Hier steigen die Leute in den Zug
hinein und aus ihm heraus. Auch werden hier die Güter verladen (Güter-
bahnhof).
Der Bahnhof der Altstadt liegt an der Bahnhofstraße fast in der Mitte
der Stadt. Er besteht aus zwei großen Gebäuden, die durch einen unter-
irdischen Gang (Tunnel) in Verbindung stehen. Die beiden Gebäude dienen
dem Personenverkehr. Außerdem befinden sich in der Nähe größere Gebäude
(Schuppen), in denen die ankommenden und abgehenden Güter gelagert
werden (Güterschuppen). Vom Bahnhofe ans führen die Bahnstrecken über
einige Hauptstraßen, z. B. über den Breitenweg und die Wilhelmstraße. Um
den Personen- und Wagenverkehr nicht zu hindern, sind sie überbrückt (eiserne
Eisenbahnbrücken). Die Stadtteile Buckau, Sudenburg, Neustadt und Rothensee
haben auch je einen Bahnhof.