1898 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Werner, H.
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Posen
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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findet sich der Feldaltar Johann Sobieskis, den er nach seinem
Zuge nach Wien der Stadt schenkte. — Pinne, kleines Ackerstädt-
chen mit 2600 Einw. — Wronke, an der Warthe, 4400 Einw.
— Obersitzko, 1600 Einw. — Scharfenort, 1000 Einw.
28) Kreis Obornik. 112 500 ha, 48 756 Einw.
Obornik, am Einflüsse der Welna in die Warthe, 3100 Einw.;
Privat-Jrrenheilanstalt; in der Nähe große Ziegelbrennereien. —
Rogasen, 5000 Einw., an der Welna, hat ein königl. Gymna-
sinm und eine königl. Präparandenanstalt, bedeutende Jahrmärkte.
— Murowaua-Goslin, 1500 Einwohner, bedeutende Schweine-
märkte. — Ritschenwalde, 1000 Einw., liegt in der Nähe des
Konezabruches.
Ii. Regierungsbezirk Bromberg.
1) Stadtkreis Bromberg.
Bromberg, die Hauptstadt des gleichnamigen Regiernngs-
bezirks, hat 46 417 Einw., ist der Sitz der königl. Regierung,
einer Eisenbahndirektion, liegt auf einer Anhöhe an der Brahe,
in welche hier der Bromberger Kanal mündet, und im Knotenpunkt
mehrerer Eisenbahnen. In Bromberg befindet sich ein Landgericht,
ein königl. Gymnasium und evangelisches Schullehrerseminar mit
Präparandenanstalt, ein städtisches Realgymnasium, eine provinzial-
ständische Taubstummen- und Blindenanstalt und mehrere höhere
Töchterschulen. Von den 4 Kirchen sind 2 katholisch und 2 evan-
gelisch. Auf dem Markte steht das Denkmal Friedrichs des Großen,
von „den dankbaren Bewohnern des Netzegaues" 1862 errichtet.
Die Stadt hat eine schöne Lage; unter den herrlichen Spazier-
gängen ist die schattige, längs des Kanals sich hinziehende Allee
besonders hervorzuheben. Die gewerbliche und industrielle Thätig-
keit Brombergs erstreckt sich hauptsächlich auf Maschinenbau, Betrieb
von Schneide- und Mahlmühlen (unter letzteren die großartigen
Anlagen der königl. Seehandlung), Gerberei, Bier-, Essig- und
Stärkefabrikation ?e. Bedeutender noch ist die Schiffahrt und der
Handel mit Getreide, Mehl, Wolle, Leder und Holz, der durch
die Brahe, den Kanal und die Eisenbahnen wesentlich gefördert
wird. Bromberg war im Mittelalter schon eine bedeutende Stadt
und durch seinen Getreidehandel berühmt. Die Pest im Jahre 1701