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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 18

1897 - Breslau : Hirt
18 Allgemeine Landeskunde. den Dornen läßt sie die erdigen Bestandteile, welche in ihr noch enthalten sind, zurück. Unten wird die so verdickte Sole in großen Behältern auf- gefangen und in das Siedehaus befördert, woselbst sie in großen eisernen Pfannen gesotten wird. Das Steinsalz, gewonnen in den Steinsalzbergwerken zu Staßfurt, Neu-Staßsurt, Aschersleben, Westeregeln und Tarthun, kommt unter ver- schiedenen Namen in den Handel. Nur in geringem Teile wird es in fein gemahlenem Zustande zu Speisezwecken verkaust. Am bedeutendsten ist der Absah an Fördersteinsalz in Stücken und in gemahlenem Zustande, welches seine Verwendung in den verschiedensten chemischen Fabriken findet. Große Braunkohlenlager liegen von Calbe a. S. bis Oschersleben; ein kleineres befindet sich bei Aschersleben. Die Braunkohlen werden entweder durch Tiefbau, wie bei Löderburg u. s. w., oder durch Tagebau, wie bei Calbe a. S. und Nengattersleben und anderen Orten, gewonnen. Aber auch andere Schätze birgt der Boden dieser Kreise, nämlich Silber, Kupfer, Eiseu und Blei. Diese Metalle birgt der Harz in seinem Schöße. Darum wird daselbst viel Bergbau getrieben. Ein alter Trinkspruch des Harzer Bergmanns lautet: „Es grüne die Tanne, es wachse das Erz, Gott schenke uns allen ein fröhliches Herz." Bickel die Erzstücke los. Ein anderer sprengt die Felsen mit Pulver, ein dritter ist bei den Wasserpumpen be- schäftigt, und der „Hundejunge" fährt im Hunde (vierräderiger Karren) die Bergmann. Und dieses fröhliche Herz kann der Harzer Bergmann bei seinem schweren Berufe sehr gut gebrauchen. Sobald die „Schicht" beginnt, wandern die Bergleute zum Schachte, „sie fahren an." Mit dem dunkeln Grubeukittel und dem knrzen Lederschurz bekleidet, vor der Mütze das- „Geleucht" und zur Seite das „Gezähe" (Schlägel und Eisen), so steigen sie mit einem fröhlichen „Glück auf!" in die Tiefe. Dabei bedienen sie sich 5—6 in langer Leitern, die von einer Bühne (Bretter- ansah) zur andern 30v—600 m tief hinab führen. Unten im Bergwerk be- finden sich eine Menge Kreuz- und Quer- gänge, „Stollen" genannt. Dieselben sind, damit sie nicht einstürzen, mit Brettern und Balken verzimmert. Da unten ist die Luft feucht und kalt; aber der Bergmann ist daran gewöhnt. Fröhlichen Mutes setzt er das Eisen in das Gestein und klopst mit der
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