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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 50

1897 - Breslau : Hirt
50 Ortskunde. finden sich mehrere Fabriken künstlicher Düngemittel, eine Thonwarenfabrik und zwei Dampfbierbrauereien. Die Stadt verdankt ihre Entstehung der Ausbeutung der dortigen Salzquellen. Schon 1016 werden in der Gegend von Frohse Salzquelleu erwähnt. Beim Dorfe Elmen sind nachweislich 1197 Salzwerke vorhanden. 1210 läßt der Domherr Anno in Magdeburg bei Schadeleben einen Salzbrunnen auf seine Kosten graben. Das Kloster Neuwerk bei Halle tritt bald darauf zu, und gemeinsam errichten sie dort Gebäude und graben weiter Bruuuen. Ums Jahr 1219 hat auch das Kloster Gottesgnaden schon Salzbruunen in Elmen, und einige Schönebecker suchen in deren Nähe Salz. Auch das Kloster U. l. Frauen erwarb 1221 zwei Hufe in Elmen, offenbar zu dein Zwecke, um dort Salzbrunnen graben zu lassen. Schon vor dem Jahre 1230 läßt sich das Vorhandensein einer Pfännerschaft erkennen, aus welcher Genosseuschast uns 11 Teilhaber genannt werden. Noch ist aber von keinem Orte Salze die Rede. Die Salzbrunnen werden als bei Elmen und Schadeleben gelegen bezeichnet. Um 1230 sing man an, die bei Elmen gelegenen Salzbrnnnen als die Saline oder das Salz zu bezeichnen. Es ist der Ursprung vom heutigen Alt-Salze. Als man aber dann auf der Stelle der jetzigen Stadt größere Salzquellen fand, nannte man die frühern „dat olde Salt", die neuen dagegen „dat grote Salt". Tie neue Ansiedlung nahm einen sehr schnellen Aufschwung, so daß sie bis 1291 hin städtische Versassuug erhielt; sie bekam deu Namen Groß-Salze. 1336 einigten sich die Teilnehmer in Salze und Magdeburg dahin, aus den Bornen zu der Gottes- gnade, dem Rammelsberg, dem Rumeslaud, dem Gutjahr und dem Nienborn jähr- lich 94 Pfannen zu sieden. Durch die bedeutenden Einnahmen wurde Salze iu den Stand gesetzt, eine große Feldmark zu erwerben. In derselben liegen die Wüstungen Elmen, Hohendorf, Borne, Esterhausen, Trogau, Pitzelitz, Trotz, Görtz, Gretuitz, Volkwitz. Erst um das Jahr 1170 scheint die Stadt Groß-Salze Maueru erhalten zu habeu. — Im Jahre 1319 baute Erzbischos Burchardt ein Schloß in Salze (Schadeleben), um deu Zoll vou Salze besser eintreiben zu können. Dieses Schloß veränderte sehr oft durch Verpfändung oder Verkauf seinen Besitzer, bis es endlich im Jahre 1657 der Rat von Salze vou Christoph vou Dessin käuflich erwarb. Seit 1804 ist dieses Schloß die jetzige Zwangsarbeits-Anstalt für die Proviuz Sachsen. Sie steht unter Oberleitung des Laudesdirektors und wird verwaltet durch einen Direktor, welchem außerdem ein Inspektor und ein Reudaut zur Seite stehen. Tie Reformation wurde iu Groß-Salze 1539 eingeführt. Jni dreißigjährigen Kriege erduldete die Stadt viele Leideu und eutging der Einäschernng durch Gallas uur durch die Bitteu des 80jährigen Stadtschrmbers Joh. Weißenborn, der den General fußfällig bat. Im Jahre 1650 am 4. April sah die Stadt den Großen Kurfürsten in ihren Mauern, der hier die Huldigung der Bürger entgegennahm, denn nach dem westfälischen Frieden hatte er die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg erhalten. — Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche wurde im 15. Jahrhundert umgebaut und vergrößert. Ihre Türme tragen vier Glocken. Das Hospital St. Georgi, welches schon 1387 erwähnt wird, ist eingegangen. Tie Gebäude liegen in der Wilhelmsstraße. An Kapellen wurden früher erwähnt: die Kapelle Mariä auf dem Markte und die Schloßkapelle. — Das Wappen der Stadt ist ein Salzkorb im weißroten Schilde. Zu Salze gehört das Solbad Elmen mit der Königlichen Saline und dem bedeutenden Gradierwerk. Das Dorf, welches im Mittelalter eine eigene Pfarrkirche, St. Gertrudis, hatte, ist eingegangen, die Kirche verfallen. Als Solbad erlangte Bad Elmen bald großen Ruf. Das Badehaus wurde im Jahre 1802 von der Königlichen Salinen-
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