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1. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 84

1897 - Breslau : Hirt
84 Ortskunde. 5. und jagt nach Groningen in Eil, läßt ihn im Keller binden und um den Hals ein dickes Seil wie um ein Bierfaß winden. 6. Drob freut sich Bifchof Ernst und spricht: „Zieht mir eiu Faß mit Biere Stracks aus deu Keller, säumet uicht!" Da zogeu ihrer viere 7. an jenem Seil mit voller Kraft, wetteifernd im Triumphe, und zogen für deu Gersteusaft des Dompropsts Kopf vom Rümpfe. Der Bischof wurde beim Papst verklagt, vou letzterem abgesetzt und mit dem Bannfluch belegt. So gebannt, aber noch gefürchtet, lebte er auf dem Schlosse in Wegeleben, bis er 1399 durch Gift starb. Der entseelte, mit dem Bannfluch belegte Körper wurde 1400 in der Kirche zu Gnnnensleben, einem ehemaligen Dorfe bei Wegeleben, iu einem bleierneu Sarge oben an dem Kirchengewölbe aufgehängt und blieb sieben Jahre hindurch hängen, bis der Bann vou ihn: genommen wurde. Erst dann wurde der Leichnam in der Domkirche zu Halberstadt begraben. 1. Domäne Adersleben mit 233 Einwohnern. Spiritusbrennerei. Adersleben ist eine Domäne auf dem rechten Ufer der Bode. Der Ort wird schon 978 erwähnt. Alte Namensformen sind: Hadeslib, Hathisleve, Adesleb, Attes- leve :c. Das Dorf ging im 13. Jahrhundert nach und nach in das Cisterzienser- Nonnenkloster aus, das hier von dem überfüllten Jakobiklofter in Halberftadt ge- gründet wurde. Das Nonnenkloster Adersleben wurde am 6. Dezember 1260 vom Bischof Volrad von Halberstadt in Gegenwart vieler Fürsten, Ritter, Edellente und Frauen feierlich geweiht. Dabei soll der Bischof folgendes Einweihnngsgebet ge- sprachen haben: „Dir befehle ich, o Herr, diesen Berg, diesen Chor der dir geweihten Juugsrauen, diese Versammlung heiliger Weibsbilder. Bewahre dn ihn, damit er nicht entheiligt werde dnrch rohe Krieger und Feuersflammen, noch durch sie selbst in Unkeuschheil und Weltliebe. Erhalte deu Bewohnerinnen die Reinheit des Gemütes, auf daß sie heilig seien dem Leibe und dein Geiste nach. Mit Huld und Gnade siehe, Herr, stets an diese jungfräulichen Herzen, diese Herzen, welche dir ergeben sind, in deneu deine Majestät sich so rein und herrlich verklärt, und sei mit ihnen in dieser neuen Wohnung deines heiligen Nikolaus, wie du mit ihnen gewesen bist im Hause des heiligen Jakob! Amen." Im Jahre 1325 überfielen und plünderten die Bauern das Kloster und zerstörten, was sie nicht rauben konnten. Viele furchtbare Lasten brachte der dreißigjährige Krieg. Nicht nur Einquartierung, Verwüstung, Plünderung und Brand, sondern anch wiederholt die Pest suchten den Ort heim. Während der schwedischen Zeit waren die Nonnen vertrieben und nach Wegeleben und Halberstadt geflüchtet. 1632 wurde das Kloster an den schwedischen General Baner verschenkt. Nach dem Friedensschlüsse wurden die Verhältnisse unter Einfluß der kurfürstlichen und nachher der königlichen Regierung geordneter, wie bedeutende Bauteu zeigeu, die fast alle im 18. Jahrhundert entstanden. Das Kloster wurde unter Friedrich Ii. aufgehoben. 2. Domäne Wegeleben. 3. Gemeinde Rodersdorf niit 329 Einwohnern. 4. Rittergut Rodersdorf. Der Ort, unmittelbar am rechten Ufer der Bode gelegen, wird zum erstenmale 978 als Rodisdorp in einer Urkunde Kaiser Ottos. Ii. genannt. Andere Namen 18. Amtsbezirk Udersseben.
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