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1. Heimatskunde der Provinz Schlesien - S. 35

1887 - Breslau : Hirt
Rückblick. 35 Thälern, Hochland und Ebene, daß es als eins der schönsten Länder Mitteleuropas gelten kann. Das Land ist dicht bevölkert, und zwei Volksstämme haben sich hier vereinigt, Slaven und Deutsche. Beide Stämme haben ihre Eigentümlichkeiten in Sprache und Sitte vielfach bewahrt. Große Fruchtbarkeit zeichnet einzelne Landstriche aus, und wo diese nicht vorhanden ist, birgt die Erde oft einen großen Reich- tum an kostbaren mineralischen Schätzen, wie in Oberschlesien. Große Wälder bedecken die Berge, von denen einzelne mit Burgruinen geziert sind. Schlesiens Industrie ist hoch entwickelt, Handel und Gewerbe blühen; Straßen und Eisenbahnen durchziehen das Land nach allen Richtungen und vermitteln einen lebhaften Verkehr. Zahlreiche Schulen, unter denen einige große Berühmtheit erlangt haben, sorgen für die geistige Bildung des Volkes, und die vielen Wohlthätigkeitsanstalten sind ein Beweis für die Mildthätigkeit der Bewohner. Ein poetischer Sagenkreis umschlingt Burgen und Städte, und die Geschichte des Landes ist reich an wechselvollen Schicksalen. Oft ist es der Schau- platz blutiger Schlachten gewesen. Dichtung, Wissenschaft und Kunst standen stets in hoher Blüte und erfahren fortdauernd die liebevollste Pflege. Deshalb hat das Land eine große Zahl berühmter Männer aufzuweisen, Helden, Gelehrte, Dichter und Künstler. Alles in allem: Schlesien ist ein gesegnetes Land! Schlesien. Deiner Schönheit, teure Heimat, Deiner stolzen Berge Pracht, Deiner srühlingsdnst'gen Auen Hat manch Sänger schon gedacht. Bringst du auch nicht, wie der Rheingau, Grüner Rebe feurig Blut, Ist's doch heller Gottessegen, Der auf deinen Bergen ruht. Deine grauen Burgen ragen Hell im Morgensonnenglanz, Winden um das Haupt der Berge Blütenvollen Sagenkranz. Reicher Felder schwanke Ähren Nicken schwer vom Morgentau; Sast'ge Halden, schatt'ge Wälder, Drüber hin des Himmels Blau. Und Gesang, soweit im Felde Rüstig deiner Söhne Hand: So bist du, mein liebes Schlesien, Sonnigschönes Heimatland! Alexis Lomnitz. 3*
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