1912 -
Arnsberg i. Westf.
: Stahl
- Autor: Niebecker, Th.
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Rheinland, Westfalen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Rhein- und Weserlande.
4
dessen Teile von nach 0 Hoch-, Idar- und Soonwald genannt werden.
Über den Hochwald ragt der Erbeskopf empor, der mit seinen 816 in der
höchste Berg der Rheinprovinz ist. Besonders abschüssig ist der nördliche Ab-
hang der Hochebene zur Mosel und der östliche zum Rhein, etwas weniger steil
senkt sich das Gebirge zur Nahe im Süden und im Westen zur Saar.
Aufgabe: Vergleiche Huusrück und Taunus nach Lage und Bodengestalt!
§ 3. Die Eifel und das Hohe Venn. Die Eiset zeigt am deutlichsten die
Natur des wellenförmigen Hochlandes (durchschnittliche Höhe 500 m). Über sie
zieht sich kein Gebirgskamm dahin; an besonderen Erhebungen weist sie nur
abgeflachte Kuppen auf. Man spricht von einer Schneeeisel, Hocheisel und
vulkanischen Eifel. Den ranhesten, unwirtlichsten Teil bildet, wie der Name
schon andeutet, die Schneeeifel, im Volksmunde Schneifel genannt; sie liegt
westlich von der Kyll. Sie geht nach Osten in die Hocheisel über, die in
ihrem Nordrande von der Ahr durchbrochen wird. In ihr steigt kegelförmig
die Hohe Acht empor, die mit ihrer Höhe von 760 m alle anderen Berge
der Eifel überragt. Spricht man von einer vulkanischen Eifel, so meint man
den südöstlichen Teil der Hocheisel. Hier haben vor vielen Jahrtausenden seuer-
speiende Berge das Schiefergebirge durchbrochen; diese erheben sich nun als
Kuppen aus der Hochfläche. Sie sind aus anderem Gestein als das übrige
Gebirge aufgebaut und zwar meist aus hartem Basalt. Man zählt mehr als
100 dieser erloschenen Vulkane, von denen die meisten einen oder mehrere Krater
zeigen. Der schönste unter ihnen ist der 528 m hohe Mosenberg, an dem
vier kleine Krater in den braunen Schlackenkegel hinabdringen. Die Krater
bilden eine trichterförmige Vertiefung, die von einem Wall von Lava, heraus-
gehobener Erdmaffe, eingeschlossen ist. In grauer Vorzeit haben sie von Zeit
zu Zeit dicke Rauchwolken, Asche, Feuergarben und glühende Lava ausgespieen.
Die erstarrten Lavaströme kann man noch heute weithin verfolgen. In manchen
Kratern haben sich Seen gebildet, die man Maare nennt (mare — Meer). Sie
haben alle eine fast kreisrunde Form. Manche Maare hat man abgeleitet und
auf ihrem Grunde gute Wiesen angelegt. Das größte Maar ist der Laacher-
See (lacus = See), der eine Fläche von 3% qkm bedeckt, die man in zwei
Stunden umwandern kann.
Das Hohe Venn. Im Nordwesten setzt sich die Eifel ohne merkliche Ab-
grenzung in dem Hohen Venn fort, das eine 600 bis 650 m hohe, meist
kahle Ebene von 30 km Länge und 12—20 km Breite bildet. An das Hohe
Venn und die Eifel schließt sich als äußerster Teil des Schiefergebirges das
wasserreiche Waldgebirge der Ardennen, das aber schon jenseits der preußischen
Grenze im Königreiche Belgien liegt.
Zum Rhein und zur Mosel fällt die Eifel weniger fteil als der Hnns-
rück ab; nach Norden entfernt sie sich immer mehr vom Rhein und geht all-
mählich in die Tiefebene der Cölner Bucht über.