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1. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 14

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
§ 14, 15. Rhein- und Weserlande. 14 als sehr geschätztes Brennholz verkauft oder in Meilern in Holzkohle ver- wandelt. Der mit Heidekraut, Ginster, allerlei Gestrüpp bewachsene Rasen wird nun umgehackt, getrocknet und zu kleinen Haufen aufgeschichtet. Diese zündet man an und läßt sie allmählich zu Asche verglühen. Der aufsteigende Rauch bedeckt sodann wie mit einem Schleier die stillen Täler. Darauf werden die Aschenhaufen auseinandergeworfen, und in diesen Boden säen die Besitzer im Herbste Korn, das sie im August des nächsten Jahres ernten. Der so ge- wonnene Roggen gibt wegen seiner Widerstandsfähigkeit und Keimkraft ein ausgezeichnetes Saatkorn. Inzwischen haben die Baumstümpfe wieder kräftige Triebe angesetzt, und zwischen ihnen ist üppiges Gras emporgewachsen. Nun treibt der Hirt seine Herde in die Hauberge. — Leider geht seit zwei Jahr- zehnten dieser gewinnreiche Betrieb der Hauberge immer mehr zurück. Die Gerbereien benutzen statt Lohe immer mehr ausländische Gerbstoffe (Brasilien). Die Holzkohle, die früher fast nur bei der Verhüttung des Eisens gebraucht wurde, wird immer mehr durch Koks verdrängt. Da sich der Betrieb der Hau- berge jetzt nur wenig mehr lohnt, verwandelt man sie nach und nach in Hoch- wald oder Ackerland. Noch eine andere Verwendung sindet der Holzreichtum in den weltentlegenen Ortschaften der Winterberger und Briloner Hochebene und des Huusrücks. In der langen Winterzeit verfertigen die Bewohner aus Weichhölzern (Ahorn) und Buchen allerlei Küchengeräte, wie Näpfe und Löffel, die nach den Städten ver- kauft werden. Trotz ihrer harten Arbeit und ihrer kargen Lebensweise sind die Bewohner, vor allen die Sauerländer, ein kräftiges Geschlecht mit frischem, zufriedenem Sinn. Aufgaben 1. Wie sich die Bewohner der Hochflächen im Rheinischen Schiefergebirge ihren Unterhalt erwerben. 2. Die Ausnutzung der Hauberge (Lohe, Holzkohle, Getreide, Weide). § 15. Erträge der Landwirtschaft in den Niederungen. Viel dichter sind die Niederungen bewohnt; dort reihen sich im Rheingau, im Rhein-, Mosel- und Lahntal Dorf und Stadt in buntem Wechsel aneinander. Die fruchtbaren Talbecken bieten Platz für ausgedehnte Städte und geben ihren Bewohnern reichlichen Unterhalt. Waggonweise versenden sie nach der In- dustriegegend und dem Auslande aus ihren Gärten Kirschen, Pfirsiche, Apri- kosen, Feigen, feine Birnen und Äpfel, von ihren Feldern allerlei Gemüse und von ihren Bergen kostbare Weine. Der Weinbau kostet den Winzern das ganze Jahr aber viel Mühe. Im Winter entfernen sie das alte Holz und die unfruchtbaren Zweige und beschneiden die edlen Reben; in dieser Zeit verbessern sie auch die kunstvollen Terrassenbauten. Im Frühling schleppen sie mühsam in Körben den Dünger die steilen Abhänge hinauf. Den ganzen Sommer hindurch sind sie beschäftigt, den Boden vom Unkraut sauber zu halten und mit der Hacke zu lockeru, damit Sonne und Regen eindringen können. Ist der Wein geraten, dann gibt es im Herbst eine fröhliche Weinlese. Sie
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