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1. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 27

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
27 Die Cvlner und die Münstersche Bucht^ 23. nach, besonders nicht das Gebiet um die Baum- und das um die Beckumer Berge. Auch fehlt es in diesen Gegenden nicht an Waldungen, die zumeist aus Laub- holz bestehen. Besonders waldreich sind die Hügellandschaften des Münsterlandes (Baumberge). Hier gedeiht namentlich die Eiche in stattlicher Höhe und Schön- heit. Anders sieht es in den Gegenden aus, wo der Sandboden vorherrscht. Er ist sehr arm an Nährstoffen, und die vorhandenen können die Pflanzen kaum aufnehmen, weil der Sand das Regenwasser rasch wieder abgibt. Daher ist die Pflanzenwelt dort auch sehr arm. Große Strecken sind nur mit Heidekraut bedeckt, unterbrochen von Wacholderbüschen und dürftigen Kiefern- Waldungen. Dazwischen tritt auch der nackte Sandboden zutage. Diese Sand- gegenden siud ungemein öde und traurig; nur, wenn die Heide blüht, wirken sie erfreuend auf Auge, Ohr und Herz. Über ihre violettroten Flächen summt die fleißige Biene; Schmetterlinge schaukeln von Blüte zu Blüte; Käfer hasten durch den Sand, und die Heidelerche steigt jubelnd in die blaue Luft. Noch unfruchtbarer als die Heiden sind die Moore. Diese erinnern an die Eiszeit; es sind uralte Seebecken, deren Wasser keinen Abfluß mehr hatte. Allmählich versumpften und verschlammten diese Seen; dann siedelten sich Moose darauf an, die sie wie mit einer Decke überzogen. In jedem Herbste sank diese unter Wasser; aber in jedem Frühjahr wuchs daraus eine neue dichte Decke hervor. So legte sich die Jahrhunderte hindurch eine Moosschicht auf die audere. Endlich wurde sie so dick, daß Menschen und Vieh darauf gehen können. Diese Moore gewähren einen ungemein düstereu, trostlosen Anblick. Nach allen Seiten trifft das Auge immer die gleiche, völlig ebene Fläche, dieselbe dunkle Moosdecke, hier und da von kaffeebraunen Morastgewässern unterbrochen. Kein Fischlein tummelt sich in der dunklen Flut; kein Bienlein summt Honig- suchend umher; kein Vogelschlag tönt an unser Ohr. Tot erscheint der dunkle Boden, tot die dumpfe, feuchte Luft, tot die ganze Natur. Nur vereinzelte Birken beleben mit ihrer weißen Rinde und ihrem hellen Grün diese freudlosen Gesilde. Selten richtet daher auch der Wanderer seine Schritte in diese Wüste. Es ist auch nicht ratsam; denn die Moosdecke ist zu trügerisch, und mancher ist schon in dem Morast untergegangen, langsam aber unaufhaltsam, und seine Hilferufe verklangen umsonst in der grauen Einöde. Die Heidegegenden umsäumen wie ein dürrer Kranz die Münstersche Bucht. Die größte Heidegegend ist die Senne, die den Fuß des Teutoburger Waldes auf etwa 50 km von Lippspringe bis Brackwede begleitet. Sie stellt ein längliches Viereck dar, das etwa 15 km breit ist. Die Oberfläche ist nicht überall sandig; sie hat auch weite Sümpfe, in denen sich das Wasser, das der Teutoburger Wald abgibt, sammelt. Aus diesen Sümpfen erhält die Ems ihre ersten Zuflüsse. Die Moore liegen meist an der westlichen Grenze der Münsterschen Bucht und an der Nordgrenze im Gebiet der Ems. Die größten Moore sind das Schwarze und Weiße Venn nördlich von der Hohen Mark. Zu den weniger fruchtbaren Gebieten der Münsterschen Bucht gehört auch
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