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1. Bd. 1, Schülerh. 1 - S. 84

1912 - Arnsberg i. Westf. : Stahl
76. Das Deutsche Reich. 84 Bucht (§ 22—24) kennen lernten, breiten sich meistens im westlichen Teile des Tieflandes aus. Die größten sind das Vonrtanger (on — ich) Moor west- lich von der Ems, durch das die Grenze nach Holland streicht, das Saterland östlich von der Ems und das Teufelsmoor bei Bremen. Die größten Landstriche jedoch sind mit Sand bedeckt. Auf ihnen breiten sich weite Heiden aus, im günstigsten Falle mit ausgedehnten Kiefernwaldungen bedeckt. Im westlichen Tieflande sind es die sandigen Höhen des Hümlings — östlich von der Ems und südlich vom Saterlande — und die 10000 qkm (= 1j2 Westfalen) große Lüneburger Heide, der nördliche Ausläufer des südlichen Höhenzuges zwischen dem Unterlaufe der Elbe und Weser. Im östlichen Tieflande find es die Tuchler Heide auf der unfruchtbaren Pom- merschen Seenplatte, die Johannisberger und die Rominter Heide auf der Preußischen Seenplatte. Diese drei Heiden weisen jedoch gewaltige Wal- düngen auf. Besonders bekannt sind die tiefen Forsten der Rominter Heide, das beliebteste Jagdgebiet des Kaisers, in das sogar noch Wölse aus Rußland herübertreten. Weite Kiefernwaldnngen treffen wir auch in den sandigen Ebenen Brandenburgs und Posens an. Diese Sandgegenden bieten dem Menschen nur wenig für ihren Unterhalt. Die Heiden des südlichen Höhenzuges, besonders die Lüneburger Heide, werden größtenteils zur Schafzucht benutzt. Auf der Tuchler Heide weiden auch große Gänfeherden (pommersche Gänse). Jedoch lernen die Bewohner immer mehr, den Boden urbar zu machen (§ 24). Das verstehen besonders die Brandenburger. Sie haben die Striche um die mittlere Havel in freundliche Obst-, Gemüse- und Blumengärten umgewandelt. Am berühmtesten sind die Obstgärten bei Potsdam, die Rübengärten Teltows, die Ge- müsegärten bei Steglitz. Beide Städte liegen südlich von Berlin. Lieblicher und fruchtbarer als die sandigen Heiden sind die Geestgegenden des westlichen Tieflandes. Geest treffen wir am ausgedehntesten aus dem weiten Gebiete zu beiden Seiten der Weser von Minden bis Bremen und auf dem mittleren Teile des Schleswig-Holsteinischen Landrückens an. Hier wechseln sandige Heide, Wälder, fruchtbarer Lehm- und Mergelboden miteinander ab. Da diese Landstriche auch meist recht hügelig sind, bieten sie dem Auge einen anmutigen Wechsel. Größere fruchtbare Gebiete sind nur dort, wo der tonhaltige Moräne- boden (Klei) zutage tritt. Sie breiten sich meist an der Ostseite des Schleswig- Holsteinischen und an der Nordseite des Mecklenburgischen und Preu- ßischen Landrückens aus, ebenso in einem großen Teile Posens, das als ein Hauptweizenland Preußens gilt. In den Talnngen der Urströme zeichnen sich nur die kultivierten Brüche (Oder-, Warthe-, Netzebruch und das Havelländische Luch) aus. Der Oderbruch heißt die Kornkammer Branden- bnrgs. Die fruchtbarsten Gegenden sind jedoch die Teile, die erst nach der Eiszeit dnrch die Arbeit des Meeres oder der Flüsse entstanden sind oder noch entstehen. Das ist zunächst die Marsch an dem Strande der Nordsee und dem
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