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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 88

1911 - Trier : Lintz
88 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlaud. d) Die Viehzucht. Für die Viehzucht sind die Llanos ein sehr geeignetes Gebiet. Sie wird dort seit dem 16. Jahrhundert betrieben, so daß jetzt große Herden von halb oder ganz verwilderten Rindern, Pferden und Maultieren die weiten Grasfluren beleben. Die Viehzüchter heißen Llaneros. Sie sind ein kräftiges und furchtloses Reitervolk und führen zu 10—12 die Aufsicht über vieltausendköpfige Herden. Auch die weiten Hochflächen Brasiliens würden sich für den Betrieb der Viehzucht in großem Maßstabe eignen. c) Der Bergbau. An mineralischen Schätzen ist fast in allen Gebieten ein großer Reichtum vorhanden. Besonders im Westen, im Hochgebirge der Cordillern oder Anden, hat der Bergban, mehr als Pflanzenbau und Viehzucht, die Grundlagen des wirtschaftlichen Lebens gebildet. In den Ländern Peru und Bolivia sind die Kordilleren sehr reich an edlen Metallen, besonders an Silber. In Peru sind über 2500 Fundstellen von Silber und fast 500 von Gold bekannt. Die reichsten Silberminen sind die von Cerro de Pasco, und die jährliche Silberausfuhr wird auf 16 Millionen Mark geschätzt. Bolivia foll von 1545—1875 für fast 7 Milliarden Mark Silber und fast 1 Milliarde Mark Gold geliefert haben. Die Bergbaustadt Potosi zählte in ihrer Glanzzeit im 17. Jahrhundert, als die Silber- und Goldminen der Umgegend noch sehr ertragreich waren, gegen 160000 E. (jetzt nur noch 12000 E.). Noch andere wertvolle Schätze des Bodens sind vorhanden. Die Guanolager au der Küste vou Peru, deren Ausbeutung großen Gewinn abgeworfen hat, sind zwar fast ganz erschöpft. Aber die ungeheueren Asphalt- und Petroleumlager im nördlichen Küstengebiete dieses Landes werden noch wenig ausgenutzt. ä) Die Gewerbtätigkeit. Die Entwicklung der Industrie befindet sich in allen Ländern in den ersten Anfängen. § 43. e) Die Beteiligung am Welthandel. Obfchon die Küste wenig gegliedert ist, konnte doch der Handelsverkehr bis weit ins Innere vordringen, weil ein großartiges Netz von schiffbaren Strömen vorhanden ist. Das Stromnetz des Amazonenstromes allein soll Schiffahrtsstrecken von zusammen etwa 40000 km Länge umfassen. Doch auch Orinoko und Magdaleueuström könnten wichtige Schiffahrts- straßen bildeu. Zum Aufleben des Handels und Verkehrs fehlt es aber an eiuer genügenden Zahl von Bewohnern und infolgedessen auch an wirtschaftlicher Tätigkeit. Namentlich das Gebiet des Amazonen- stroms mit seinen riesigen Urwäldern ist noch fast unberührt vom Schaffen des Menschen. Noch braust und stürmt dieser mächtigste Strom der Erde ungefesselt dahin, noch düngt er mit seinem fruchtbaren
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