1911 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Gesteinshülle der Erde.
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bildet eine sehr gleichartige Masse. Die Granit-, Gneis-, Porphyr-
und Basaltgebirge zeigen daher ruhige Linien. Der Quarz tritt
infolge seiner bedeutenden Härte klippen- und riffartig auf. Ihm ähnlich
in der landschaftlichen Formenwirkung ist der Qnarzit; doch sind dessen
Bergformen kuppenartiger und langgezogener, wie die Qnarzitrücken des
Taunus und Huusrück zeigen. Welch' unruhige Formen geschichtete
Gesteinsarten infolge der ungleichen Härte ihrer einzelnen Schichten
bilden, läßt sich besonders in Schiefer-, noch mehr in Kalkgebirgen
beobachten. Zu seltsamen Formen verwittert der Qnadersandstein.
Senkrecht gehende Spaltenbildungen bewirken, daß er senkrecht stehende
Pfeiler übrig läßt, wie besonders die Verwitterungsformen des Elb-
sandstein-Gebirges (Bilderanh. 13) und der berühmten Felsenstädte
Adersbach und Weckelsdorf in den Sudeten zeigen. Senkrecht ansteigende
Wände bildet auch der Löß.
Einfluß auf die Talformen. Wie sich die Gebirgs- und Berg-
formen der Eigenart ihrer Gesteinsmassen entsprechend umgestalten, so
lassen auch die Talformen die Übergänge in andere Gesteinszonen
erkennen. Durch hartes Gestern bahnen sich die Gewässer enge
Schluchten. Auch in einigen weicheren Gesteinsarten, wie im Quader-
saudsteiu, Löß, im Tuff, denen eine senkrechte Zerklüftung eigentümlich
ist, entstehen ähnliche Talbilder. In den meisten weichern Gesteins-
arten nehmen aber die Täler breite, muldenartige Formen an,
weil die Talwände schnell zerstört werden und sich infolgedessen der
Felsschutt auf dem Talboden immer mehr anhäuft. Talweitungen
bezeichnen daher den Eintritt eines Flusses in weicheres Gestein.
b) Die wichtigsten Tanöschastsformen.
Höhenstufen. Nach der Höhe werden die Gebiete der Erdoberfläche § 66.
unterschieden 1. als Hochgebirge (über 1500 m), 2. als Mittelgebirge
(von 500—1500 m), 3. als Hügelland und niedriges Bergland
(von 200—500 m), 4. als Tiefland (von 0—200) und 5. als Senken
oder Depressionen (unter dem Meeresspiegel). Bezieht man sich bei der
Höhenbestimmuug, wie bei diesen Unterscheidungen, auf den Meeresspiegel,
so spricht man von Meereshöhe oder absoluter Höhe, während man
die sichtbare Erhebung relative Höhe nennt. Am Meeresstrande sind
absolute und relative Höhe gleich. Liuieu gleicher Höhe heißen Isohypsen.
Landfchaftsformen Nach dem allgemeinen Formgepräge
werden die Gebiete der Erde 1. als Gebirgs- und Bergländer mit
großen Höhenunterschieden, 2. als Hügellandschaften mit geringen
Höhenunterschieden, 3. als Flachländer, in denen die Erhebungen