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1911 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Verfassung). Nach dem Range des Herrschers teilt man die Monarchien
in Kaiserreiche, Königreiche, Großherzogtümer, Herzog-
tinnrer, Fürstentümer usw. ein.
Verwaltung. Zum Zwecke der Verwaltung sind die Staaten
in Provinzen, Bezirke und Kreise eingeteilt. Die obersten Ver-
waltnngsbehörden bilden die Ministerien. Sie überwachen die Ver-
waltungstätigkeit der untern Behörden und bereiten die neuen Gesetze
vor. Ju den eingeschränkten Monarchien nimmt das Volk durch das
Parlament, das gewöhnlich in ein Unterhans und ein Ober-
Hans zerfällt, an der Gesetzgebung teil.
c) Die Bedeutung von Kolonien.
§ 87 Bedeutung der Auswanderung und der Gründung von Kolonien.
Indem Völker sich auszubreiten suchen, stoßen sie mit andern Völkern
zusammen. Es beginnt der Kampf um den Raum. Das stärkere
und zähere Volk siegt. Völker, die sich uicht mehr ausbreiten und in
ihrem Lande auch nicht mehr weiter vermehren können, sind aus Aus-
Wanderung angewiesen. Der Volkskörper beginnt, Glieder von sich
abzustoßen. Ihr Ausscheiden ist für das Volkstum immer ein Verlust.
Viele Auswanderer verlieren in andern Völkern ihre Sprache und damit
allmählich auch ihr nationales Wesen. Nur dort, wo Auswanderer
gleicher Zunge sich in größerer Zahl ansiedeln, können fremde Sprache
und fremdes Volkswesen wirksam abgewehrt werden. Die Beziehungen
zum Mutterlande werden aufrecht erhalten als geistige Nahrungs-
quellen. Allmählich lockern sich aber die Beziehungen zum Mutter-
laude. Nur durch Gründung von Kolonien können die aus-
wandernden Volksgenossen dauernd de in Volkstum
erhalten werden.
Wert der Kolonien für Industrie und Handelsstaaten. Für
Industrie- und Handels st aateu haben Kolonien noch in anderer
Hinsicht große Bedeutung. Fremde Rohstoffe müssen in wachsenden
Mengen eingeführt werden. Aber andere Völker strecken ebenfalls die
Hand nach ihnen aus. Darum muß ganz von selbst der Kamps um
die Schätze der Erde sich zuspitzen zu einem Kamps um die
Länder, die diese liefern. Der Ruf uach Kolonien ist der
Streit ruf der Industrie- und Handels Völker. Diese müssen
Kolonien erwerben, um den Wettbewerb mit andern Völkern bestehen
zu können. So kann auch Deutschland, da es sich aus einem Acker-
baustaate immer mehr zu einem Industrie- und Handelsstaate entwickelt
hat, Kolonien nicht mehr entbehren.