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1. Von der französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 6

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
6 Die Befreiung der Volkskrfte. 3. Die wirtfcbaftlicbe rage. W?rw?d-s Die wirtschaftliche Lage des von Natur reich ausgestatteten Frankreichs Merkantil- war so, da sie nicht unterboten werden konnte. Das Merkantilsystem hatte systems. den Ackerbau nicht gefrdert, sondern eher schwer geschdigt. Die franzsische Industrie brachte aber selbst lngst nicht mehr den Gewinn, wie zu Ludwigs Xiv. Tagen, da inzwischen die brigen europischen Staaten auch industrielle Fortschritte gemacht hatten. Besonders an den Refugies hatte man viel profitiert. Wrrkung der Die zahlreichen Kriege Frankreichs hatten den Wohlstand des Landes stark gemindert. Der 7jhrige Krieg hatte mit dem Verlust vieler Kolonien geendet. Ebenso hatte man im nordamerikanischen Freiheitskrieg die Zeche bezahlen mssen. Da muten die Steuern scharf angezogen werden. Zu Bauern* Stenern war aber nur der Bauernstand verpflichtet. Dieser war zum Teil Un-' stel, Zum Teil zwar frei, aber so verarmt, da er von Freiheit nicht viel merkte. Auf diesem Bauernstand ruhte fast die ganze Steuerlast. Der Grogrund-besitz des Adels und der Kirche war steuerfrei. Vier Fnftel der franzsischen Nation litten Not. Endlich war das Volk dermaen ausgesogen, da der franzsische Staat nicht einmal die Zinsen aufbringen konnte, um seine Schulden zu bezahlen. Handel und Wandel stockten. Auch der Brgerstand, die ganze Industrie begann zu leiden. Der franzsische Staat hielt sich nur noch durch neue Anleihen beim Ausland aufrecht. Um nun unruhige Kpfe mundtot zu machen, gab es das verruchte System der lettres de cachet (willkrliche Haftbefehle). Jeder unbequeme Brger konnte pltzlich verhaftet und ins Gefngnis gebracht werden. Ein gericht-liches Urteil war nicht ntig. Ein besonderes verhates Gefngnis war die Bastille in Paris. Schon mancher war hinter diesen Mauern verschwunden, ohne jemals heimzukehren.*) 4 Die knigliche Regierung. Es war fr Frankreich verhngnisvoll, da auf Ludwigs Xiv. Persnlichkeit ein König gefolgt war, der zwar die Laster des groen Knigs besa und zwar in verstrktem Ma , ihnen aber keine Tchtigkeit zur Seite stellen konnte. Ludwig Xiv. hatte die Krfte seines Volkes im spanischen fm5-75v' Erbfolgekrieg aufs uerste angespannt. Ludwig Xv. htte nun die Aufgabe gehabt, die Wunden zu heilen. Anstatt dessen gab er sich grenzenlosen Ge-nssen hin. Er meinte in seiner frivolen Art, er selbst werde noch durch-kommen, sein Nachfolger aber werde aufpassen mssen. Das Schlagwort jener Zeit war: apres nous le deluge". fi77493)Vi" Sein Nachfolger war sein Enkel Ludwig Xvi., geistig und seelisch zu schwach, um das gefhrdete Staatswesen retten zu knnen. Zwar war er *) Vergleiche Dickens Roman: Zwei Städte.
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