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1. Von der französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 131

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Xiil, Die Regierung Wilhelms Ii. 131 sie es, sich in die politischen Angelegenheiten zu mischen oder gar eigene Politik zu treiben. Fürst Bismarck stand auch dem dritten Kaiser treu zur Seite. Doch Gegenstze fanden sich bald. Besonders dachte der Kaiser der Sozialpolitik heim n. und wesentlich anders als Bismarck. Das Sozialistengesetz wnrde nicht wieder Bismarck, erneuert. Whrend Bismarck ein langsames Tempo in der Behandlung der sozialen Frage wnschte, wollte der Kaiser schneller vorgehen. Ein zweiter Punkt widerstreitender Ansichten fand sich in der Meinung der die Stellung des Ministerprsidenten zu den brigen Ministern. Der Kaiser wnschte, da das Verhltnis der einzelnen Minister zum Prsidenten gelockert wrde. Aber Bismarck hielt eine Aufhebung der Kabinettsordre von 1852, die diese Verhltnisse geregelt hatte, fr unzulssig. der diese Punkte kam es zu solchem Gegensatz, da Bismarck sein Entlassungsgesuch einreichte und aus seinen mtern schied. Er zog sich nach Friedrichsruh im Sachsenwald zurck. Auch dort beteiligte er sich als treuer Eckart an allen wichtigen Angelegen-heiten des Reiches und gab seinen Rat, selbst wenn er sich gegen die Regierung entscheiden mute. Bismarcks Nachfolger wurde der General Leo von Eaprivi. Die Kanzler- Drei Aufgaben hatte dieser namentlich zu lsen. 1. Die neue Militr- ?a?rivis. Vorlage durchzubringen, 2. neue Handelsvertrge abzuschlieen und alte zu erneuern, 3. den Ausbau der Kolonien zu leiten. Die Regierung ging von dem Bedenken aus, da im Falle eines Krieges i Die Heeres-zwischen Dreibund und Zweibund Deutschland doch die Hauptlast werde m' tragen mssen, weil es seiner natrlichen Lage entsprechend werde nach zwei Fronten kmpfen mssen. Darum sollte das deutsche Heer wesentlich ver-strkt werden. Um die Verstrkungen allgemeiner und leichter zu machen, sollte die bisherige dreijhrige Dienstzeit fr die Infanterie auf zwei Jahre herabgesetzt werden. Man hoffte bei einem jhrlichen Mehraufwand von 6070 Millionen Mark das Heer um 100000 Mann verstrken zu knnen. Moltke, der neunzigjhrige Held, sprach fr diese Reform. Dennoch verstand sich der Reichstag erst nach vielen Beratungen und nach einer Auflsung zur Bewilligung. In diesen Jahren blieb die politische Lage Europas in steter Spannung wegen der Annherung zwischen Frankreich und Rußland. Beide Mchte tauschten Flottenbesuche und freundschaftliche Telegramme aus. Die Franzosen wurden von den Russen krftig angeborgt und bezahlten mit Be-geisterung deren Schulden. Irgend welchen Nutzen hatte Frankreich fr seine Liebenswrdigkeit nicht. 1892 liefen alte Handelsvertrge ab. Es handelte sich jetzt darum, 2- $ie sollte man beim Abschlu neuer Vertrge in erster Linie den Schutz der In- bc ~mtcafle* dnstrie oder den Schutz der Landwirtschaft bercksichtigen. Wenn man die deutsche Industrie instand setzen wollte, ihre Produkte mit Gewinn an das Ausland zu verkaufen, so muten dem Fabrikarbeiter die Lebensbedingungen verbilligt werdeu. Weil aber die deutsche Landwirtschaft nicht mehr die 9*
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