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1. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 13

1912 - Breslau : Hirt
6, Der Westerwald nebst dein Siebengebirge und das Siegtal. 13 Die Vordereifel oder Vulkauische Eifel senkt sich zum Rhein und zur Mosel hin. Sie hat eine tiefere Lage als die übrige Eifel und daher ein mil- deres Klima. Die Bodenbeschaffenheit ist ebenfalls besser; denn der vulkanische Boden ist fruchtbar. Der Ackerbau kann lohnender als in der übrigen Eifel betrieben werden. Einen bedeutenden Getreidebau hat be- sonders die Gegend von Mayen, und diese Stadt ist eiu wichtiger Getreide- markt. Ferner finden die vulkanischen Gesteins- und Erdarten viel- fache Verwendung. Der Basalt wird beim Straßenbau, die Lava als Baustein und als Mühlstein benutzt, aus dem Tuff, der besonders in: Brohltal vorkommt, wird ein wertvoller Mörtel gewonnen, und der Bimssand wird zur Herstellung von Ziegeln verwandt. Den nordöstlichen Teil der Eifel entwässert die Ahr. Diese hat nur eilten kurzen Lauf, der vorwiegend nach 0 gerichtet ist. Aber ihr Tal zeichnet sich durch große landschaftliche Schönheit aus. Es gehört zu den schönsten Tälern Deutschlands. Von Altenahr ab durchfließt die Ahr eine wilde Felsenlandschaft in vielgewundenem Tale. Bei Ahrweiler öffnet sich ihr eine breitere Talebene, die fruchtbare Landschaft der Goldenen Meile. Auf der engen Talstrecke von Altenahr bis Ahrweiler ist der Weinbau beinahe die einzige Erwerbsquelle der Bewohner. Es wird fast nur Rotweinbau betrieben und ein guter Rotweiu gewonnen. Auf der breiteren Talstrecke der Goldeueu Meile siud auch Ackerbau, Viehzucht und Obstbau möglich. In Neuenahr sprudeln heilkräftige Quellen hervor, denen dieser Ort seinen Weltruf als Badeort verdankt. Von der Burgruine Altenahr schaut man auf eine wilde Felsenlandschaft hinab. Die Berge bestehen aus Schiefer, der zu kühnen Bergsormen aufgerichtet ist. In vielgewun- denen: Tale durchzieht dieahr diese wilde Landschaft. Wohl zehnmal sieht man sie erscheinen und wieder verschwinden. Stellenweise ist ihr Tal so eng, daß Raum für Landstraße und Eisen- bahn erst künstlich gewonnen werden mußte. Auf der eiueu Seite begleiten den Wanderer steil aufsteigende W ei nb e r g e, in denen der Winzer fleißig schafft, auf der andern die w il d r a u sch e ud e Ahr, in der die Forelle spielt. In Talweitungen liegen die Winzerdörfer und stille Kirchlein, und von der Höhe grüßen Burgruinen. Einen prächtigen Rundblick auf das untere Ahrtal und weit in die Eifel und in das Rheintal hinein genießt man auf der Lands- kröne bei Neuenahr. 6. Der Westerwald nebst dem Siebengebirge und das Siegtal. Der Eifel gegenüber liegt auf der rechten Seite des Rheines ein Gebirgs- land, das den Namen Westerwald führt. Der Name zeigt all, daß das Gebirge einst ein Waldland war. Auch heute sind noch große Gebiete waldreich, besonders im Sw und No. Die Gewässer des Westerwedes fließen teils nach 8 zur Lahn, teils nach W zun: Rhein, teils nach N zur Sieg. Der größte Fluß unter ihnen ist die Wied, die bei Neuwied in den Rhein mündet. Ihr Tal ist durch landschaftliche Schönheit ausgezeichnet. Der nach dem Rhein hin gelegene Teil des Westerwaldes liegt wesentlich tiefer als der östliche. Man unterscheidet daher den unteren und den oberen Westerwald.
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