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1. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 29

1912 - Breslau : Hirt
2, Die Entstehung des Oberflächenbildes. 29 Schlammschichten, und aus diesen wurden, als sie sich erhärteten, dünne Platten. Wie hieraus hervorgeht, ging die Ablagerung der Schlamm- schichten im Wasser und mit Hilfe des Wassers vor sich. Nicht überall entstand aus ihnen das gleiche Gestein. Wo sich der sehr feine Schlamm absetzte, bildete sich der Tonschiefer, der sich aus dünnen Platten zusammensetzt, wie der dunkel- gefärbte Dachschiefer, der an vielen Stellen des Rheinlands gebrochen wird. An andern Ortlichkeiten oder allgemein zu andern Zeiten war der Schlamm stärker mit feinen Quarzkörnchen, weißem Sand untermischt, nnb es bildete sich ein mehr grau gefärbtes Gestein, die Granwacke, ein Schiefersandstein. Wo sich fast nur feine weiße Quarzkörnchen ablagerten, entstand ein sehr hartes und ziemlich gleichmäßiges, weniger geschichtetes Gestein, der Quarzit; er hat nieist eine helle Farbe, zeigt aber häufig infolge Beimischung von Eisen bunte Streifen. Außer dem Schiefer, der Grauwacke und dem Quarzit bildeten sich zu andern Zeiten Kalksteine, und zwar aus den Kalkschalresten kleiner Meeres- tierchen, die sich zu Boden senkten. Der rotgefärbte Sandstein, auch Bunt- sandstein genannr, der z.b. im Kylltal nördlich von Trier vorkommt, ist dagegen keine Meeres-, sondern vorwiegend eine Landbildung. In der Zeit eines trockenen Klimas, wie es heute die Wüsten haben, bildeten sich Sanddünen. Später wurde der lose Sand von andern Schichten bedeckt, so daß er sich zu hartem Gestein, einem meist buutgefärbteu Sandstein, festigte. Die Stein- kohlen und Braunkohlen wurden in Meeresbuchten abgelagert, in denen sich, da eiu warmes Klima herrschte, besonders in der Steinkohlenzeit, ein sehr üppiger Pflanzenwuchs entfaltet hatte. Durch Verkohlung der Pflanzenmassen infolge Absperrung der Luft haben sich in langer Zeitdauer allmählich die Steiu- kohleu und in ähnlicher Weise auch die Brauukohleu gebildet. Die härteren Steinkohlen sind älter als die weicheren Braunkohlen. In den jetzigen Torf- lagern ist ebenfalls eine Verkohlung der Pflanzenmassen im Gange, doch fehlen die Bäume. In der Steinkohlenzeit hat sich jedesmal auf der Erdschicht, durch die die unteren Kohlenschichten unter die Erde gebettet wurden, wieder ein neuer, üppiger Pflanzenwuchs entfaltet. Auf diese Weise entstanden im Laufe einer langen Zeit zahlreiche Kohlenflöze. Geschichtete Erdarten. Gleich den geschichteten Gesteinsarten finb auch die meisten Erdarten, wie die Schichten von Ton, Lehm, Sand und Kies, im Wasser oder durch fließendes Wasser zur Ablagerung gelangt. Vom Gestein unterscheiden sie sich uur dadurch, daß sie infolge ihres jüngeren Alters oder auch infolge ihrer Lage noch nicht zu Gestein gefestigt sind. Die gerundeten Steine des Kieses geben durch ihre Forin deutlich zu erkennen, daß sie durch Wasserfluten fortgerollt worden sind, wodurch sich ihre Ecken allmählich abgeschliffen haben. Löß. Im Rheinland kommt ferner eine feine, pulverige, meist gelblich ge- färbte Erdart vor, die vom Winde als Staub angeweht worden ist. Sie wird Löß genannt. Man findet diesen besonders an Bergabhängen, z. B. am süd- lichen Drachenfels.
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