Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 57

1912 - Breslau : Hirt
3. Die Einführung des Christentums im Rheinlands_57 3. Die Einführung des Christentums im Rheinland. Die Römer waren zwar anfangs alle Heiden wie die Germanen; unter den römischen Soldaten, Kaufleuten und Sklaven, die in der Zeit der römischen Herrschaft an den Rhein kamen, befanden sich aber auch schon einige Christen. Fromme Männer, wie der hl. Martinus und der hl. Maternus, verbreiteten die Lehre deschristentums, so daß schon zurrömerzeit zahlreiche christliche Gemeinden im Rheinland entstanden. Diese blühten im stillen, als im römi- schen Reiche die Christenverfolgungen ausbrachen. Auch am Rhein und namentlich in Cöln wurden die Christen verfolgt. Viele erlitten hier den Martertod, wie der hl. Gereon mit zahlreichen Soldaten der thebäischen Legion, die hl. Ursula und ihre Gefährtinnen und in Bonn die Hauptleute Cassins und Florentius, ebenfalls von der thebäischen Legion. Unter dem römischen Kaiser Konstantin, der sich an der Mosel in der Nähe von Trier eine stolze Burg erbaut hatte, wurde im Jahre 313 den Christen die Ausübung ihrer Religion gestattet. Da begann auch im Rheinlande das Christentum sich auszubreiten, fast 500 Jahre früher als im übrigen Deutschland. In der Nähe der Grabstätten der Märtyrer wurden nun christ- liehe Kirchen gebaut, wie die Ursulakirche und Gereonskirche in Cöln und die Münsterkirche in Bonn. Zur Zeit des Kaisers Konstantin war der hl. Maternus Bischof von Cöln. Auch Trier erhielt damals fchou einen Bischof mit Namen Agritius. In Cöln wurde bald uachher der hl. Seve- rinus Bischof. Durch den Untergang des Römerreiches wurde die weitere Entwick- luug des Christentums am Rheiu gehemmt. Die germanischen Völker- schasten, die die römischen Gebiete erobert hatten, die Franken, hielten noch an dem Glauben an ihre Götter fest. Dieser heidnische Glaube wurzelte aber nicht mehr so fest wie in den Vorfahren. Zur Zeit der Völkerwanderung hatten die meisten Stämme der Germanen die Heimatgebiete verlassen und sich in andern Gebieten niedergelassen. Sie konnten also nicht mehr den Göttern an den alten Opferstätten opfern. Als ihnen nun von einem andern, mäch- tigeren Gott erzählt wurde, begann sich der Zweifel in ihnen zu regeu. Wer im Kampfe den Sieg verlieh, und wer vor Unheil am besten schützte, der schien ihnen der rechte Gott. So dachte auch Chlodwig, der mächtige König der Franken. Er befand sich im Kampfe mit den Alemannen. Bei Zülpich kam es zur blutigen Schlacht. Der Sieg war ungewiß, ja es schien sogar, als ob die Alemannen siegen würden. Da versprach Chlodwig, dessen Gemahlin schon Christin war, er würde Christ werden, wenn der Christengott ihm den Sieg verliehe. Da ihm der Sieg zufiel, ließ er sich mit seinen Edlen taufeu. Die Nachfolger des Frankenkönigs Chlodwig waren schwache Für- sten. Ihr oberster Beamter, der Hausmeier, hatte mehr Einfluß und Gewalt als sie selbst und erlangte schließlich die Königswürde. Diekönige aus diesem neuen Geschlechte waren tüchtige Herrscher. Sie förderten mit Eifer das Christentum und ließen es auch östlich vom Rhein, im Bergischen Lande,
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer