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1. Heimatkunde der Rheinprovinz - S. 58

1912 - Breslau : Hirt
58 Dritter Teil- Aus der Heimatgeschichte des Rheinlands. einführen. Karl Martell besiegte die mohammedanischen Araber in der Schlacht bei Tours (spr. tnhr) in Frankreich, und Karl der Große unter- warf viele Länder und Völker seiller Herrschaft und zugleich dem christlichen Glauben, indem er überall Bistümer und Klöster gründete. 4. Karl der Große. Unter beu fränkischen Königen erlebte das Rheinland, nachdem das glanzvolle Bild der Römerzeit uutergegaugeu war, eine zweite Blüte, besonders unter dem mächtigen Kaiser Karl dem Großen, der ein großes Reich schuf und aufs beste verwalten ließ. Karl der Große wohnte meist in Aachen, dessen warme Quellen er sehr schätzte. Dort hatte er sich eine schöne Pfalz oder Bnrg und neben dieser ein herrliches Gotteshans erbauen lassen, das be- rühmte Aachener Münster, das noch heute steht. Karl der Große hatte einen kräftigen, breiteil Körperbau und war voll her- vorragender Größe; er maß siebell seiller Füße. Mochte er sitzen oder stehen, stets bot feine Gestalt eine sehr stattliche und würdige Erscheinung dar. Beständig übte er sich im Reiten und Jagen, wie es Sitte bei den Franken war. Herrlich war das Bild des Kaisers, wenn er in voller Kriegsrüstung erschien. In Friedens- zeiten aber, wenn er in seiner Pfalz zu Aachen weilte, kleidete er sich eiufach. Karl der Große hat viele siegreiche Kriege geführt, besonders gegen die Sachsen, die er nach 32jährigem Kampfe endlich unterwarf und zum Christen- tum bekehrte. Aber mehr noch als für die Rüstung im Kriege war er für die Arbeit im Frieden besorgt. Überall im Lande ließ er Musterhöfe anlegen, für bereit Bewirtschaftung sehr genaue und vorzügliche Anordnungen getroffen waren. Wie die Weinberge zu Pflegen und der Wein zu bereiten, wieviel Hühner und Gänse auf den Mühlen nnb Gütern zu halten, wie die Wälder zu pflegen nnb für das Wild Zu sorgen, wie die Wohnungen und Wirt- schaftsrälime auszustatten, welche Obst- und Gemüsesorten zu ziehen, ferner wie die Bücher zu führen wären, alles das war den Amtmännern vorgeschrieben. Besondere Sendboten bereisten die Güter, um dem Kaiser berichten zu können, ob alles in Ordnung wäre. Ebenso eifrig wie für die Bewirtschaftung des Landes forgte Karl der Große auch für die Kirchen und Klöster, für die Schulen und den Unterricht. Als er einmal dem Unterricht einer Schule beiwohnte und sah, wie wenig die Söhne der Reichen im Vergleich zu den ärmeren Schülern gelernt hatten, tadelte er jene mit heftigen Worten, diese aber lobte er. So war Karl in allem ein wahrhaft großer Herrscher. Er starb im Jahre 814, im 72. Jahre seines Lebens und im 47. seiner Regierung. 5. Die neue Besiedelung des Rheinlands in fränkischer und späterer Zeit. Beim Untergang der römischen Herrschaft hatten sich viele Gegenden Rheinlands entvölkert. Die germanischen Völker, Heereszüge der Fran- ken, waren mordend, raubend und sengend über den Rhein vorgedrungen.
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