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1. Heimatkunde der Provinz Brandenburg - S. 4

1911 - Breslau : Hirt
4 Heimatkunde der Provinz Brandenburgs Eisen. Diese barst aber noch häufig, die glühend-flüssige Masse drang in ge- waltigen Mengen empor und erhärtete. Auf dieser Kruste, auf der sich im Laufe der Zeit uoch andre gewaltige Schichten abgesetzt haben, wohnen wir Menschen. Sie ist auch die Grundlage des Bodens nnsrer Provinz; aber sie befindet sich tief nuter seinen losen Massen. Ihr Hauptgestein ist der Gneis, wie man ihn häufig unter den Feldsteinen sieht. Die aus den Spalten emporgequollenen Stoffe bilden vorzugsweise den Granit. Er findet sich ebenfalls häufig unter den Feldsteinen und durchragt im Koschenberg bei Senstenberg den losen Boden. Als sich später ans der ursprünglichen Kruste das Wasser aus der allmählich kühler werdenden Lufthülle niederschlug, löste es von ihr große Mengen los, führte sie bald hier-, bald dorthin und lagerte sie endlich wieder ab, worauf sie er- härteten. So entstanden neue Gesteiue. Dieser Vorgang setzte sich durch Mil- lioueu von Jahren fort. Daher werden die aus dem Wasser abgelagerten Schichten in großen Mengen in der Erdrinde gefunden. Sie liegen ebenfalls zum Teil uuter dem losen Boden uusrer Provinz; zuweilen ragen auch sie durch ihn hin- durch. Es gehören dazu die Grauwackenmassen des schon genannten Koschenberges, der Gipsberg und das Steinsalzlager bei Sperenberg und die Rüdersdorfer Kalkberge. Zur Zeit, als das Meer sich in seine jetzigen Grenzen zurückzog, blieben an manchen Stellen der Mark flache Seen und Sümpfe bestehen. In ihnen entwickelte sich eine üppige Pflanzenwelt, aus der gewaltige Sumpfzypressen und- Palmen hervorragten. Sie bedeckten die Oberfläche des Sumpfes mit ihren absterbenden Teilen, brachen endlich selbst zusammen und verwesten, worauf neue Pflanzen- geschlechter aus dem Sumpf emporwuchsen und wieder dahinsanken. Über- schwemmungen überschütteten endlich das Moor mit starken Sand- und Schlamm- massen; diese preßten die torfähnlichen Ablagerungen zusammen, und es entstand auf diese Weise die Braunkohle, die an vielen Orten der Mark (Senstenberg, Spremberg, Guben, Fürstenberg, Zielenzig, Schwiebus, Müncheberg) ge- funden wird. Nicht lange nach der Entstehung der Braunkohle folgte ein Zeitraum mit einer allgemeinen Erniedrigung der Wärme, die Eiszeit. Infolgedessen nahm die Ausdehnung der bis dahin geringen Gletscher gewaltig zu. 4—500 m hohe Eismassen rückten allmählich von den Gebirgen Skandinaviens bis in uusre Gegeud vor. Sie beluden sich mit den Ungeheuern Schuttmengen, die sich infolge der Verwitterung seit unendlich langen Jahren auf jenen Gebirgen angesammelt hatten, zerbröckelten diese selbst und schliffen sie ab. Alle diese Massen von Schutt und Geröll froren von unten her in das Eis ein, wurden von ihm zu uns getragen und beim Abtauen abgelagert Moränen). Als die Wärme wieder stieg, wichen die Eismassen nach Skandinavien zurück; neue Schutt- und Geröllmassen wurden dabei frei und lagerten sich auf den früher aus- geschütteten ab. Die gewaltigen Schmelzwasser lösten ihre tonigen Bestandteile auf und führten sie tieferen Stellen zu, während der Sand liegen blieb. Die- selben Vorgänge spielten sich darauf in einer zweiten Eiszeit noch einmal ab. Daher finden wir in unfern: Boden meistens vier Schichten, den Unteren
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