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1. Bilder aus der Heimatkunde Pommerns - S. 10

1912 - Breslau : Hirt
10 Bilder aus der Heimatkunde Pommerns. erweitert sich allmählich zu dem Papenwasser, und dieses geht wiederum iu das Stettmer oder Pommersche Haff über. Haff und Mündungsarme der Oder. Das Haff bedeckt eine Fläche von 800 qkm und besteht aus dem Großen und Kleinen Haff. Die weite Wasserfläche gleicht einem Meer und wird von vielen Fischerbooten und Schiffen aller Art belebt. Da das Haff nur eine geringe Tiefe besitzt, hat man für die großen Schiffe eine be- sondere Fahrrinne baggern müssen, die durch verankerte Tonnen bezeichnet wird. Sie hat eine Tiefe von 8 m; ebenso hat man auch das Bett der Oder auf 7 in vertieft, so daß heute die größten Lastschiffe, ohne umzuladen, Stettin erreichen können. In drei Mündungsarmen, Peene, Swine und Dievenow, ergießt sich die Oder in die Ostsee. Wegen ihrer geringen Tiefe sind aber alle drei Mündungsarme für die Schisf- fahrt wenig geeignet. Im Jahre 1880 hat man darum durch einen Kanal, die Kaiser- fahrt, den gewundenen Lauf der Swine abgekürzt und diese selbst durch Baggerungen vertieft. Der Hafen von Swinemünde wird durch zwei gewaltige Molen vor Ver- sandung geschützt. Das Wiesental der Oder. Die Oder durchfließt iu Pommern ein breites Wiesental. In diesem befinden sich in der Nähe Stettins mehrere Erlenbrüche. Das Gras wird in guten: Jahren fast 1 in hoch. Da es sehr saftig und nahrhaft ist, hat sich in den Uferdörfern eine blühende Rindviehzucht entwickelt. Die Milch wird zuin größten Teil nach Stettin verkauft oder in zahlreichen Molkereien zu Butter und Käse verarbeitet. Sehr beeinträchtigt wird der Ertrag der Wiesen durch häufige Über- schwemmungen. Diese entstehen durch Hochwasser im Gebirge oder durch Stauwinde. Dann gleicht das ganze Odertal einem großen See. Durch Dammbauteu und durch Geradelegung und Vertiefung der Flußläufe sucht man jetzt diesem Übelstande abzn- helfen. — Am Rande des Odertales, wo sich das Moorland mit dem Lehm und Saud der angrenzenden Höhen vermischt hat, befindet sich ein Gartenland von unerschöpf- licher Fruchtbarkeit. Hier wird allerlei Gemüse in uueudlicheu Mengen gebaut und nach Stettin ausgeführt. Verkehr auf der Oder. Die Oder ist die Hauptverkehrsader Pommerns. Sie wird alljährlich von Tausenden von Schiffen befahren (siehe Stettin). Auch benutzt man sie viel zum Holzflößen. Im Winter leidet die Schiffahrt sehr unter den Eis- Verhältnissen. Die Verbindung Stettins mit Swinemünde wird zwar durch starke Eisbrecher ausrecht erhalten, aber die Schisfahrt stromaufwärts ruht dauu gänzlich. Usedom und Wollin. Aufbau. Zwischen den drei Mündungsarmen der Oder liegt die Doppelinsel Usedom-Wolliu. Beide Inseln haben in ihrem Aufbau große Ähnlichkeit mit Rügen. Auch sie bestehen aus einer Anzahl von Jnselkernen, die durch Anschwemmungen zu zwei Inseln zusammengewachsen sind. Einst flutete ein mächtiger Meeresstrom von 15 km Breite zwischen Usedom und Wolliu. Dieser reichte von dem Golm auf Usedom ostwärts bis zu dem Höhenzuge, der sich von Lebbin bis Misdroy erstreckt. In dem Raum zwischen den genannten Erhebungen habeu sich die Schlickmassen der Oder, die durch die Meeresströmungen gestaut wurden, angeschwemmt und die Halbinsel Pritter gebildet. Noch heute werden die hasfwärts gelegenen Wiesen durch Anschwemmung allmählich vergrößert. Als Überreste versandeter Mündungsarme haben wir den Vietziger See und das Achterwasser anzusehen. Letzteres ist bei Zinno- witz nur durch eine 300 in breite Nehrung von dem Meere getrennt. Zu wiederholten
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