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1. Die deutschen Landschaften - S. 54

1896 - Trier : Lintz
54 Die Methodik des erdkundlichen Unterrichts. Grund hat. Ich frage weiter: „Von wem aber bezieht der Kauf- mann seine Waren?" -- Hauptsächlich aus den Fabriken. Sein Warenlager ist in diesem Jahre schneller erschöpft als sonst. Was thut er dann? Er giebt den Fabriken neue Aufträge zu Lieferungen. Dort laufen bald so viele Bestellungen ein, dass der Fabrikant sie kaum noch befriedigen kann. Er sieht sich gezwungen, den Fabrikbetrieb zu ver grössern und mehr Arbeiter ein- zustellen. Um solche zu erhalten, muss er vielleicht die Löhne erhöhen, und so wächst mit dem Verdienste des Land- mannes nicht nur der des Geschäftsmannes und des Fabrikanten, sondern auch der des Arbeiters. Der Versand der grössern Warenmengen, sowie der grössern Masse der Rohstoffe, die zu deren Herstellung erforderlich sind, giebt endlich gleichzeitig dem ganzen Verkehrsleben einen neuen Aufschwun g. Auch in ander er Richtung können wir die gü nstige Wir- kung einer guten Ernte verfolgen. Ein Landmann hat längst, den Entschluss gefasst, ein neues Wohnhaus und bessere Stal- lungen zu bauen. Der ungünstige Ausfall mehrerer Ernten hat ihn aber bisher abgehalten, sein Vorhaben auszuführen, da er sich nicht zu sehr in Schulden setzen wollte. Nachdem sich aber durch eine gute Ernte oder mehrere solche seine Verhältnisse gekräftigt haben, kann er die Ausführung seines Planes wagen (ebenso wirkt beim Kaufmann, beim Fabrikanten ein günstiger Geschäftsgang). Zahlreiche Handwerker bekommen dadurch Beschäftigung, und wenn das Vieh jetst bessere Stallungen erhält, so bringt dies dem Landmanne selbst wieder Nutzen. Oder ein anderer möchte sich gern neue Ackergeräte anschaffen, die es ihm möglich machen würden, seine Aecker zukünftig besser zu bebauen und sich dadurch grössere Erträge zu sichern. Auch er wartet vielleicht eine günstige Ernte ab und benutzt dann die grössere Einnahme dazu, um für die Zukunft den Bet ri e b seines Ackergeschäfts nutzbringender gestalten zu können. Der Unterschied, der zwischen wechselnden schlechten und guten Ernten der nämlichen Gegend besteht, ist als ein dauernd er vorhanden zwischen unfruchtbaren und fruch t- baren Gebieten, und der Unterschied zwischen den je nach der Ernte' wechselnden ungünstigen und günstigen Er- werbsverhältnissen der nämlichen Gegend wird zwischen jenen ein ständiger. Ist es nach einer solchen Vorbereitung durch An- knüpfung an heimatliche Verhältnisse, die der Schüler leicht verstehen und überschauen lernt, nicht möglich, ihm auch Verhältnisse der Fremde zu erklären und nach und nach seine Einsicht mehr zu ver all gem ei 11 e r n und zu befestigen*). *) Wenn im heimatkundlichen Unterricht das Erwerbsleben der Heimat hinreichend erörtert und beleuchtet worden ist, dann sind später solche längeren
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