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1. Die deutschen Landschaften - S. 72

1896 - Trier : Lintz
72 Die deutschen Landschaften. und nächstliegende Einteilung ihrer Gebirgsmasse. Wir haben von einander zu unterscheiden die in der Mitte liegende krystallinische oder Urge- steinsmasse und die im Norden und Süden vorgelagerten, meist sekun- dären, teilweise auch tertiären Bildungen, also die von Westen nach Osten sich erstreckenden Hauptalpen von den in gleicher Richtung sich hin- ziehenden nördlichen und südlichen Kalkalpen. Die Kalkalpen oder Voralpen (1er Schweiz. Ein Gürtel von Kalkalpen ist auch den Schweizer Hauptalpen im Nordwesten in ziemlich gleicher Breite vorgelagert. Sie bestehen dort vorwiegend aus den tertiären Bildungen der Mol asse, eines groben, gelblichen Kalkes mit Beimischungen von Quarzsand und Thon, und der Nagelfluhe, eines Kalksandsteins, dem abgerundete Trümmer von Granit, Gneis und Porphyr in grosser Zahl eingelagert sind. In den Kalkalpen erheben sich noch manche Berg- und Ge- birg sgr uppen recht stattlich in die Höhe. Viele von ihnen gewähren herrliche Fernsichten auf die hochgetürmten, schneebedeckten Alpenketten und werden deshalb von zahlreichen Touristen bestiegen. Sie selbst zeichnen sich ebenfalls vielfach durch schöne Bergformen aus, und ausserdem ist ihnen der Vorzug gegeben, dass sie meistens bis zur höchsten Spitze im Schmucke des Pflanzenwuchses prangen. Durch schöne Waldungen, mit welchen die untern Lagen bedeckt sind, steigt man hinauf zu den grünen, blumen- und kräuterreichen Wiesenmatten. Doch geht zuweilen auch die Wanderung durch einsame, mit Ge- röll und Geschieben angefüllte Gegenden , von denen sich dann das Auge mit Behagen abwendet zu den herrlichen Fernsichten, die sich manchmal ganz plötzlich aufthun. Von Osten nach Westen kann man in dem Kalkgürtel der Schweiz folgende fünf, durch Flussläufe und Seenbecken geschie- dene Gruppen unterscheiden : Die Säntis-(Sentis)gruppe liegt zwischen dem Wallen-, Züri- cher- und Bodensee und dem Rhein. Das Gebiet erscheint als ein bis hoch hinauf bewohntes und angebautes, vielfach auch von klei- nen Waldungen und Wiesenmatten bekleidetes Bergland, das nur im südlichen Teile eine wahre Alpennatur annimmt. Hier ragen über dem Wallen See die nackten und zerklüfteten Felshörner der sieben Kurfürsten empor und etwas nördlich davon erhebt sich zu stolzer Höhe der zweigipflige hohe Säntis (v. alpis Sambatina == Alp des Sambatinus) (2504 rn), dem selbst der Schmuck eines Gletschers nicht fehlt. Nach Norden geht das Gebirge in ein flaches Sandsteinplateau über, das mehrfach noch zu langgestreckten Rücken anschwillt und sowohl nach Osten zum Rheine als auch nach Norden zum Bodensee steil abfällt. Die Sihlgruppe liegt westlich von der Säntisgruppe und reicht von der L i n't h bis ungefähr zum Vierwaldstätter See. Eine Linie, die man von dessen Südspitze zur Mitte des Züricher Sees zieht, giebt ihre westliche Grenze an. Die bekannteste Er-
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