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1. Die deutschen Landschaften - S. 75

1896 - Trier : Lintz
Die Schwnizer Hochebene. 75 den Jurastrassen zeichnet sich besonders die, welche von Biehl nach Basel führt, durch Naturschönheiten aus; sie wurde schon in der Römerzeit erbaut. Der Jura setzt sich auf der anderen Seite des Rheines als Deutscher Jura noch bis zum Fichtelgebirge fort. Bis zu dieser fortlaufenden, langen Ge- birgskette reicht im Nordwesten das nördliche Vorland der Alpen, während im Nordosten die krystallinische Gesteinsmasse des böhmisch- bayerischen Waldgebirges einen natürlichen Abschluss bildet. Die ganze, von den obengenannten Gebirgen umschlossene Fläche ist von den Gesteinstrümmern der Alpen bedeckt, von Schlamm, Gerolle und erratischen oder Findlings-Blöcken , aus deren mineralischer Zusammen- setzung sich sogar der genaue Ort ihrer Herkunft bestimmen lässt. b b. Die Gewässer. Die Gletscher {aus alt-frz. glacier = gleiten wie Eis v. lat. g la c i e s - Eis). Ewiger Schnee bedeckt die obern Gehänge der Alpen. Durch- schnittlich liegt die Schneegrenze in einer Höhe von 2600 m; jedoch wechselt sie sehr je nach der Lage eines Gebirgsteils, und je nachdem sich andere Witterungseinflüsse geltend machen, und oft sinkt sie viel tiefer hinab. Ueber diese Grenze hinaus ver- wandeln sich alle Niederschläge in Schnee. Da diese infolge der Nähe des atlantischen Oceans sehr zahlreich sind (jährliche Regen- menge über 100 cm), müssten sich im Laufe der Zeit die Schnee- massen auf den Alpen zu gewaltiger Höhe ansammeln, alle Schluchten und Thäler füllen und zu einem noch viel riesenhaftem Schneegebirge anwachsen, wtenn nicht anderseits wieder ein Ab- gang derselben stattfände. Natürliche Ursachen bewirken einen solchen Abgang. Die Schneemassen drängen infolge ihrer Lage auf einer mehr oder weniger schiefen Ebene mit gewal- tigem Drucke nach unten und müssen also in eine Abwärts- bewegung geraten, dies umso leichter, als durch die Eigenwärme des Gesteins die unterste Schneelage stets in einem schmelzenden Zustande erhalten wird. So entsteht ein langsam nach der Tiefe vorrückender Schnee- und Eisstrom, den wir Gletscher nennen. — Bei Tauwetter treten an steilen Stellen oft plötzliche Abstürze der Schneemassen ein, sog. Lawinenstürze, die unter donnerartigem Getöse alles, was sich auf ihrer Bahn be- findet, Wohnungen, Bäume, ja ganze Waldstrecken niederreisen. Gletscher bilden sich meistens zwischen zwei Bergen oder zwischen zwei Gebirgskämmen. Während sich ihr oberes Ende nach der Höhe hin verzweigt, drängen sie sich nach unten in die Einsenkungen, denen sie auf ihrer langsamen Thalfahrt folgen, zu einem geschlossenen Strome zusammen. Die untere Grenze der Gletscher liegt in verschiedener Höhe (zwischen 2260—960 m) ; manche gehen sogar tiefer als 1000 m herab. Auch die Schnel- ligkeit ihrer Abwärtsbewegung ist verschieden; sie richtet
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