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1. Die deutschen Landschaften - S. 79

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 79 Bette der Lim m at nach, also durch den W all e n-und Z ü rieh e r See, anstatt durch den Boden-See. Das heutige Bheinbett liegt in einer ziemlich breiten Thalsohle. Die Uferstrecken sind teils sumpfig, teils sind sie zu üppigen Wiesen und Aeckern angelegt worden. Vor seiner Einmündung in den Bodensee zeigt der in langsamem Laufe befindliche Strom mit den grossen Wiesen- und Riedstrecken an seinen Ufern ein ähnliches Landschaftsbild, wie vor seiner Mündung in Holland, und durch die zahlreichen, ihm hier zufliessenden Wasserläu£e erhält auch sein Flussnetz einige Aehnlichkeit mit einem Delta. Der Bodensee, das Paradies Deutschlands genannt, unterscheidet sich vom Genfer See durch seine grünliche Färbung. Auch seine landschaftliche Umgebung hat ein anderes Gepräge. Nicht treten die Alpenberge so unmittel- bar an ihn heran, dass sie sich in "seinen hellen Fluten spiegeln könnten. Aber die ihn in geringer Ferne umrahmenden Berghöhen sind mit herrlichen Laubwäldern und seine meist sanft ansteigenden Ufergelände mit schönen Obsthainen und Weingärten geschmückt, so dass er trotzdem an landschaft- licher S c h öjn h eil den Genfer See eher übertrifft, als ihm nachsteht. Den einen Vorzug hat er sogar vor diesem, dass sich an seinen Ufern ein viel regeres Leben, auf seinem Wasserspiegel eine viel lebhaftere Schiff- fahrt entfaltet hat. Der Bodensee besteht aus drei Teilen. Sein Hauptbecken, welches den Namen O der see führt, verzweigt sich am nordwestlichen Ende in zwei Arme, in den Ueberlinger See mit der lieblichen Insel Mainau und in den Untersee mit der Insel Reichenau. Aus letzterm See tritt der Rheinstrom heraus. Von seinem Ausflusse aus dem Bodensee an hat der Rhein eine vorwiegend w.estliche Richtung. Eine kurze Strecke zieht er noch ruhigen Laufes dahin, nämlich bis zur Stadt S c h a ff- hausen, bis wohin auch die Schifffahrt fast in der nämlichen Grossartigkeit wie auf dem Bodensee betrieben werden kann. Von da ab beginnt aber der mühsame Durchbruch durch d i e K a 1 k- felsen des Jura. Der R.hein macht zuerst bei Laufen einen 22 m tiefen Wasserfall, dann drei kleinere bei Zurzach, Laufenberg und Rheinfelden. Sein Wasser gerät hierdurch in eine grosse Bewegung, die er noch nicht bei der Stadt Basel, wo er sich nach Norden wendet, und wo ein neuer Abschnitt seines Laufes beginnt, überwunden hat. In der Mitte zwischen dem Bodensee und der Stadt Basel nimmt der Rhein auf der linken Seite einen ihm an Wasserfülle fast gleichen Nebenflus, die Aare, auf. Diese bildet sich aus drei Gletscherbächen, die dem O b er a a r-, Fin s t e ra a r- und L aut er- aargletscher entströmen. Nachdem der durch andere Zuflüsse schnell anwachsende Fluss die Eisgefilde seiner Geburtsstätte in wildem Laufe durchjagt und sich dann eine Strecke weit mit ge- ringem Gefälle durch eine wüste Trümmergegend (den Aarboden) gearbeitet hat, verlässt er die Nordost rie ht ung, die er bisher eingehalten hat, und wendet sich nach Nordwesten durch das schöne H as Ii thai. Der obere Teil dieses Thaies, das O der h as Ii, ist eines der schönsten Alpenthäler des gepriesenen Berner Oberlandes. Durch wilde Schluchten und über aufgetürmte Granitmassen zieht die Aare tosend und schäumend hin-
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