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1. Die deutschen Landschaften - S. 98

1896 - Trier : Lintz
98 Die deutschen Landschaften. Diese wohnten in Höhlen, waren Jäger und kämpften mit den wilden Tieren. Geräte, Werkzeuge und Waffen verfertigten sie sich aus Knochen oder aus Feuersteinen. Kenntnis hiervon gaben uns besonders die reichen Funde, welche im Jahre 1873 in dem Kesslerloch bei Thayingen im Kanton Schaffhausen gemacht wurden. • Auf die Höhlenbewohner folgten die Pfahlbautenbewoh- ner. Die erste Kunde von ihnen verdanken wir dem niedrigen Wasserstande des Jahres 1854. Am Strande des Züricher Sees tauchten damals Pfähle aus dem Wasser auf, die man nach andern Fundstücken als Reste menschlicher Wohnungen deuten zu müssen glaubte. Nachforschungen, welche man auch an den übrigen Seen anstellte, bestätigten diese Vermutung. An den Ufern von fast allen Schweizer Seen hat man die frühere Anlage von Ortschaften, die aus Pfahlbauten bestanden, nachweisen können. Im ganzen sind bis jetzt über 200 Pfahlbaustätten bekannt geworden. Auch über die Lebensweise ihrer Bewohner ergaben sich Aufschlüsse. Sie waren nicht mehr bloss Jäger, sondern trieben auch Acker- bau und Viehzucht und waren ferner schon in verschiedenen häuslichen Künsten bewandert, z. B. in der Herstellung von Gespinn sten und Gewebe n. Ihre Geräte und Waffen bestan- den anfangs ebenfalls aus Stein, später auch aus Bronze und Eisen. Man spricht daher von einer Stein-, einer Bronze- und einer Eisenzeit. Wann die Bewohner von den Pfahlbauten, die wohl den Zweck hatten, einen grössern Schutz vor den wilden Tieren zu gewähren, zu andern Wohnungen übergingen, wissen wir nicht. Unsere geschichtliche Ke n ntn i s des Landes beginnt erst mit der Zeit, in welcher sich die Römer desselben bemächtigten. Es war damals von den Helvetieren, einem keltischen Volks- starnme bewohnt. Als diese zum Zweck der Auswanderung ihre Grenzen überschritten, wurden sie von dem römischen Feldherrn Cäsar besiegt und in ihre früheren Wohnsitze zurückgewiesen. Von dieser Zeit an führten die Römer die Herrschaft über die Schweiz. Römische Sitte und Sprache bürgerten sich unter den Be- wohnern ein, und römische Bauten schmückten das Land. Das Kulturgepräge änderte sich wieder, als in der Zeit der Völkerwanderung allema uni sehe Völker eindrangen. In dem grössern östlichen Teile der Schweiz, wo die neuen Be- wohner sich niederliessen, kamen deutsche Sitte und Sprache zur Herrschaft, während der w est 1 i eh e romanisch blieb. Wie sich in dieser Zeit die Kulturverhältnisse gestalteten, so haben sie sich unter den Segnungen des Christentums, das von Burgund her Eingang fand, ruhig weiter entwickelt bis zur Jetztzeit, bis zur Gestaltung des Kulturbildes, dessen Hauptzüge wir bei der Besprechung der einzelnen Gebiete der Schweiz betrachtet haben.
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