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1896 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Die Schweizer Hochebene.
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tigkeiten auszubilden. Dass der im engen Verkehr mit einer
so grossartigen und an Naturschönheiten so reichen Natur auf-
wachsende Schweizer von grosser Liebe zu seiner Heimat
beseelt ist, erscheint selbstverständlich; desgleichen erklären sich
aus dem Lebensverhältnisse der Bewohner zu einer gefahrdrohen-
den Natur, aus dem das Gefühl der Abhängigkeit entspringen muss,
und aus dem Lebensverhältnisse der Bewohner zu einander, das
die gegenseitige Hilfeleistung bedingt, zwei andere, das Schweizer-
volk ehrende Tugenden, nämlich Frömmigkeit und Mildthä-
tigkeit. Endlich verdient an dem Schweizer noch das freund-
liche und gastliche Entgegenkommen, das er gegen
Fremde zeigt, gerühmt zu werden. Wer als Besucher des schönen
Schweizerlandes die den schlechten gegenüber bedeutend vorwie-
genden guten Eigenschaften seiner Bewohner kennen gelernt hat,
kann nicht heimkehren, ohne diesem in seinen Bergen abgeschlos-
senen Volke auch für die Zukunft das bisherige Glück und die
bisherige Zufriedenheit in den meist bescheidenen Lebens-
verhältnissen zu wünschen.
3. Die Betrachtung der staatlichen Verhält-
nisse in der Landschaft.
a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete.
Die Gebiete der Schweizer Hochebene sind zu dem Staaten-
verband e der Schweiz vereinigt. Dieses Land gehörte früher
zu Deutschland. Die Anerkennung des Schweizer-
bundes als selbständiger Staat erfolgte im Jahre 1648 beim
Friedensschlüsse des 30jährigen Krieges.
Die Grenzen der Schweiz folgen fast überall der natür-
lichen Abgrenzung der Landschaft. Im Westen zieht sich die
Landesgrenze über den Jura hin; im Norden wird sie durch den
Rhein lauf und den Bodensee gebildet, und nur ein kleiner
Bezirk um Schaffhausen reicht über den erstem hinaus, während
umgekehrt die am schweizerischen Ufer jenes Sees gelegene Stadt
Konstanz zum deutschen Reiche gehört; im Osten zieht sie sich
wieder eine Strecke weit am Rheine vorbei, im Süden aber
reicht sie stellenweise sehr weit über das Rhein-Rhônethal
hinaus, und erst am Genfer See tritt sie wieder in den Rahmen
der Landschaft zurück. Die benachbarten Staaten sind im Westen
Frankreich, im Norden das deutsche Reich, im Osten
Oesterreich und im Süden Italien.
Die Schweiz nimmt eine Fläche von 41419 qkm ein und