1896 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 133
worden ist und den roten Sandstein, der schon während eines
frühern Meereszustandes der Landschaft abgelagert wurde, durch-
brochen hat.
Die Rhön erhebt sich viel höher als Spessart und Oden-
wald, ungefähr bis zu 1000m. Im südlichen Teile, wo die Haupt-
gebirgsmasse liegt und auch der höchste Berg, die Wasserkuppe
(950 m) sich erhebt, führt sie den Namen „Hohe Rhön'1. Diese
ist ein kaltes und ödes G e birg s land. Sie besteht entweder
aus felsig-kahlen Hochflächen oder aus grossen Torf-
m'ooren und Sümpfen. Nur hier und da zeigt sich etwas
Gesträuch.
Freundlicher ist der nördliche, viel niedrigere Teil
des Gebirges, die Vorder-Rhön, wo sich das Auge an s chö ne n
kegelförmigen Bergformen, an dunkeln Waldungen
und grünen Saaten erfreuen kann.
Das Fichtelgebirge (s. S. 106).
Vom Südende des Schwarzwaldes zieht sich bis zum Fich-
telgebirge der lange Zug des deutschen Jura hin, der die
Landschaft im Südosten abschliesst.
Der schwäbische Jura (s. S. 104).
Der fränkische Jura (s. S. 105).
Auch nach der dritten Seite hin, nach Nordosten, ist
das schwäbisch-fränkische Stufenland von einer langen Gebirgs-
reihe begrenzt, die sich vom Fichtelgebirge nach Nordwesten er-
streckt und sich der westlichen Gebirgsreihe im Norden nähert.
In ihr können wir wie beim Jura zwei verschieden gestaltete
Teile unterscheiden, den Franken Wald und den Thüringer
Wald.
Der Franken Wald.
Dieses, dem Fichtelgebirge zunächst liegende, plateauartige
Gebirge nimmt nicht ganz die Hälfte des Zuges ein. Es besteht
aus Grau wackegestein, ist also eine Ablagerungsmasse von
Thon, der mit feinem Quarz sand untermischt ist. Wo sich
der Thon reiner abgelagert hat, dort geht das Gestein mehr in
Thonschiefer über.
Die Erhebungen des Frankenwaldes sind fast über-
all gleich hoch, und ragen nur wenig über das Plateau
selbst hervor, so dass man von ihnen selten einen weiten Ueber-
blick hat. Sie haben meistens eine flache Kuppen form.. Nur
eine etwas h ö h e r e E r h e b un g s r e ih e lässt sich erkennen. Diese
ist der eigentliche Frankenwald (h ö ch s t er B e r g der W etz stein
825 m), dessen Namen man auf das ganze Plateau übertragen hat.