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1. Die deutschen Landschaften - S. 141

1896 - Trier : Lintz
Das schwäbisch-fränkische Stufenland. 141 Wald zar Verarbeitung geeignete Rohstoffe nicht bloss in reicher Menge, sondern auch in guter Beschaffenheit bietet. Desgleichen wird die Töpferei viel betrieben, weil Thonlager häufig vor- kommen. — Verfertigung von Glas-, Porzellan-, Meerschaum- und Töpferwaren. Der Holzreichtum hat die Entwicklung eines eigenartigen Kusthandwerks begünstigt, nämlich der Verfertigung kleiner Holz- gegenstäiule, die teils als Gebrauchs-, teils als Luxusgegen- stände Verwendung finden. Dieser Erwerbszweig hat eine grosse Verbreitung genommen. Er gewährt gegen 8000 Menschen, Drechslern und Schnitzern, den Lebens- unterhalt, zwar häufig einen ziemlich knappen. Zum Bemalen der Holzgegen- stände mit recht grellen Farhen liefern die im Gebirge selbst vorhandenen Farb- gruben die nötigen Farbstoffe. Die weltberühmten Nürnberger Spiel- waren, deren Name zwar auf einen andern Ursprung hinweist, sind meistens Erzeugnisse des Thüringer Waldes. Der Mittelpunkt dieses Gewerbzweiges, der sich auch noch auf das angrenzende Gebiet des Franken Waldes erstreckt und sich über etwa 30 Dörfer verbreitet hat, ist die Stadt Sonnenberg (11 480 E.) Der Thüringer Wald ist das am besten zugängliche und das am meisten für die menschliche Kultur aufge- schlossene Gebirge Deutschlands, das von einer zahl- reichen, betriebsamen und meist ziemlich wohlhaben- den Bevölkerung bewohnt ist. (Auf 1 qkm kommen meistens 80 — 120, stellenweise sogar mehr als 150 E.) Der Franken Wald. Die kuppen förmigen Erhebungen des Gebirgsplateaus sind, teils wegen der Schwierigkeit der Bearbeitung, teils aus klimatischen Gründen, für den Anbau nich t ge eign et, und die grösste Fläche des Landes ist deshalb mit Wald bedeckt. — F orstwirtsch aft, grosser Holzreichtum. • Nur die tiefsten Mulden und die Flussthäler sind für den Anbau gewonnen. Da aber das Plateau von sehr zahl- reichen Flus släufen durchzogen wird, ist der Ackerbau doch ziemlich verbreitet. Andere Erwerbsquellen bieten den Bewohnern die Bodenschätze des Landes. An vielen Stellen geht das Grauwackegestein in feinen Thon- schiefer über, der sich zur Verarbeitung zu Tafeln, Griffeln und Wetzsteinen eignet. — Betrieb v o n z a hlr eie h e n Scliie- ferbriiehen und massenhafte Verfertigung von Schiefer- tafeln u. s. w. Am schieferreichsten ist das Gebirge in seinem nordwestlichen Teile hei Sonneber g und in seinem nordöstlichen Teile bei Gräfenberg und Lehesten. Die in der Nähe der letztern Stadt gelegenen Schieferbrüche sind die grossartigsten in Europa (mit 500 Arbeitern.) Das Grau wackegestein ist ferner von vielen Eisen er z g än g en durchzogen. Es sind daher viele Eisengruben und Eisenwerke in Betrieb gesetzt worden. — Gewinnung von Eisen.
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