1896 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Die deutschen Landschaften.
Desgleichen finden sich viele Ablagerungen von Porz eil an-
erde und Quarzsand vor, die durch Porzellanfabriken und
Glashütten ausgebeutet werden. An den Flussläufen des
Franken Waldes haben sich zur Ausnutzung der vorhandenen
Wasserkraft, zahlreiche Gewerke, z. B. Mahlmühlen, Säge-
mühlen, Papiermühlen, Spinnereien, Webereien,
Schleifereien u. s. w. angesiedelt. — Rege Gewerbthätigkeit.
Der Frankenwald beherbergt ein munteres, fleissiges
und betriebsames Völkchen, das zwar nicht in grossem
Wtohlstande lebt, aber doch in den niedrigen, zerstreut liegenden
Wohnungen ein b es eh e i de n-gl ü cklich es Dasein führt.
Das Ficlitelgebirge (s. S. 114).
Der fränkische Jura (s. S. 112).
Der schwäbische Jura (s. S. 111).
Das Innere der Landschaft.
Die Gesteinsarten der Triasformation, welcher die ganze Land-
schaft angehört, der Buntsandstein, der Muschelkalk und
der K eu per (mergeliger Sandstein), haben einen für den Anbau
geeigneten Ackerboden gebildet, auf welchem sich der Pflan-
zenwuchs üppig entfalten kann. Besonders zeichnetsich die Ver-
witterungserde des Keupers, der in dem grössten Teile der
Landschaft die Oberfläche bildet und sich als ein breiter Strafen
vom Neckar bis nördlich vom Main längs des Jura hinzieht, durch
hohe Fruchtbarkeit aus. Da in dem schwäbisch-fränkischen
Stufenlande auch das Klima meist gün s tig ist (mittl. Jährest emp.
9 o G, mittl. Sommertemp. 18 o C), sind in ihm die Vorbedingungen
günstiger Kulturverhältnisse erfüllt.
Das Neckargebiet.
Die das Land durchziehenden Berghöhen sind mit üppigen
Wäldern bewachsen, und zwar herrscht in den milden Lagen
das Laubholz, in den rauhen das Nadelholz vor. — Forstwirt-
schaft, das Gebiet ist holzreich.
Die s o n n i g e n Ab h än g e der Thäler sind für den Wein-
bau geeignet. Die Weinrebe gedeiht sowohl in dem Keuper,
als auch in dem Muschelkalk vorzüglich; denn beide Boden-
arten sind infolge ihres Kalkgehaltes leicht erwärm bar.
Jedoch besitzt der Muschelkalk diese Eigenschaft im höhern Grade,
weshalb er für die Anpflanzung der Rebe den Vorzug verdient.
Die in seinem Gebiete, das bei Heilbronn liegt, gezogenen Weine
sind die besten, welche am^Neckar wachsen. Obschon im ganzen
Neckarlande der Weinbauff stark betrieben wird/'so ist doch das
eigentliche Neckarthal mit seinem milden Klima (mittl. Jahrestemp.