Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die deutschen Landschaften - S. 157

1896 - Trier : Lintz
Die oberrheinische Tiefebene. 157 In frühester Zeit war die oberrheinische Tiefebene von den Meereswogen tiedeckt, und die Gebirge, die sie einschliessen, bildeten die hohen Ufer eines langen Seeheckens Nachdem die Wassermassen im Norden einen A b f 1 u s s über das Gebirge gefunden hatten, sank der Wasserspiegel tiefer und tiefer, bis endlich, als jener Durchbrach his zur jetzigen Tiefe ausgenagt war, der Meeres- grund als eine Ebene zu tage trat, in der der Wasserabfluss von den Alpen und den seitlichen Gebirgen die heutige Flussrinne des Rheines schuf. Wo einst die Meereswogen brausten, breiten sich jetzt üppige S a ate n gef i 1 d e um blü- hende Städte und Dörfer aus, und nur wenige Landstriche längs des Rheines sind infolge öfterer Ueberschwemmungen sandig und unfruchtbar. bb. Die Gewässer. Der Rhein. Der R li e i n durchfliesst die oberrheinische Tiefebene ziemlich in der Mitte von Süden nach Norden, also mit überall fast gleichem Abstände von den beiden Gebirgszügen. Doch ist die Richtung keine vollständig gerade, sondern sein Lauf ahmt eine auch in der Richtung der Gebirgszüge erkennbare, schwach aus- geprägte S-Biegung nach. Nachdem der Rhein die Landschaft bis nach Norden hin durchflössen hat, wendet er sich unterhalb Mainz, gezwungen durch den fast quer vorgelagerten Taunus, nach Westen und gelangt nach kurzem Laufe zu der Stelle, wo vor Jahrtausenden der Üurchbruch der Wassermassen erfolgte, und wo jetzt die Stadt Bingen liegt. Von hier ab verfolgt er eine nordwestliche Richtung. Der Strom hat bei seinem Eintritte in die oberrheinische Tiefebene noch ein starkes Gefäl'le und infolgedessen einen schnellen und unruhigen Lauf. Das viele Gerolle, welches er mit. sich führt, hindert ihn, sich eine tiefe Rinne zu graben. Er fliesst in breitem Rette von geringer Tiefe, oft- mals mehrere Arme bildend, indem er das Gerolle zu Inseln aufhäuft. In früherer Zeit veränderte der Rhein bei Ueberschwemmungen häufig seinen Lauf, indem er seine Hauptwassermasse bald mehr nach links, bald mehr nach rechts hin ergoss, wodurch sich oftmals ein kleiner Arm zum Hauptarme ge- staltete. Bei den grossen Stromregulierungen, welche von Baden und Frankreich gemeinsam auf Grund des Vertrages von 1840 ausgeführt worden sind, ist aber das Bett eingeengt, sowie tiefer und gerader gelegt worden. Ueber- schwemmungen kommen infolgedessen jetzt seltener vor und können nicht mehr so viel schaden. Seitdem ist auch eine bedeutende Besserung der Gesundheits- verhältnisse längs der Rheinufer eingetreten. Auf der zweiten Hälfte seines Laufes durch die oberrheinische Tiefebene fliesst der Rhein durch eine tiefererinne und folgt trotz der grössern Wasser- fülle, welche er jetzt hat, ruhig den festen Ufern, die ihn von da ab ein- schliessen. Der Rhein nimmt von Basel bis Bingen zahlreiche Neben- flüsse auf. Links münden als die bedeutendsten 111, Lauter und Nahe, rechts Kinzig, Murg, Neckar und Main. Die Iii entspringt auf dem Nordabhange des Schweizer Jura, fliesst in nördlicher Richtung an dem Wasgenwalde vor-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer