Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die deutschen Landschaften - S. 184

1896 - Trier : Lintz
184 Die deutschen Landschaften. Die Eifel. Nördlich der Mosel breitet sich, im Osten ebenfalls bis zum Rheinstrome reichend, im Westen mit dem Ardennemvalde zusam- menhängend , das grosse Gebirg splateau der Eifel aus. Denken wir uns die drei Städte Trier, Koblenz und Aachen durch Linien verbunden, so wird durch dieses Dreieck seine Aus- dehnung ziemlich genau festgestellt. Im Nordosten steigt man von dem Gebirge herab in das Flachland der niederrheinischen T i e fe b en e. Wenn auch die Eifel keine so scharf ausgeprägten Bergrücken trägt wie z. B. der Hunsrück, vielmehr als ein echtes Plateau er- scheint, so können wir doch drei verschiedene Teile unter- scheiden. Der höchstgelegene und rauh est e Teil ist die Schneifel (d. i. Schneeeifel), welche ziemlich in der Mitte zwischen Trier und Aachen liegt. Eigentümlich ist. dass nicht das eigentliche Plateau der Schneifel, sonderà der nördlich sich anschliessende, schon tiefer gelegene Zill er Wald die Wasserscheide bildet, von der nach allen Seiten die meisten Eifelgwässer rinnen. O est lie h von der Schneifel erstreckt sich, aber nicht bis zum Piheine reichend, die Hocheifel. Sie ist der Teil der Eifel, welcher, obschon durchschnittlich nicht am höchsten gelegen, doch die bedeutensten Gipfel trägt, so die spitzen Kegel der hohen Acht (760 m) und der Nürburg (689 m) und den zweigipfe- ligen Kelberg (671 m). Südlich und östlich von der Elocheifel breitet sich end- lich, zur Mosel und zum Rheine hin, die v u 1 k a n i sc h e V o r d e r- eifel aus. Diese ist der niedrigste Teil des ganzen Plateaus, aber als Schauplatz früherer vulkanischen Thätigkeit der land- schaftlich anziehendste und schönste. Zahlreiche Vulkane waren hier einst thätig und ergossen aus ihrem Schosse feurige Auswurfmassen, die sich zu ringförmigen Wällen um den tiefen Feuerschlund aufstauten, als giihendfliissige Lavaströme in die Thäler flössen oder in einem Aschenregen weithin das Land über- deckten. Die zahlreichen Sauerbrunnen der Eifel weisen heute noch auf die frühere vulkanische Thätigkeit hin. Es gab zwei Hauptreihen Vulkane. Die eine erstreckte sich am Rheine entlang und endigte im Rodderherg oberhalb Bonns. Die Um- gebung des Laacher Sees, der nichts Anderes als der erloschene grosse Krater eines frühern feuerspeienden Berges ist, war in dieser Gruppe der Haupt-' herd der vulkanischen Thätigkeit. Fast die ganze Fläche zwischen den Flüssen Nette und Brohl, sowie ein Teil des Neuwieder Beckens wurde von *) Vulkane nennt man die Stellen der Erdoberfläche, wo die im feuri- gen Erdinnern sich bildenden Gase die Erdrinde durchbrechen. Mit dem Aus- strömen der Gase ist gewöhnlich ein Auswurf feuriger Gehirgsmassen verbunden. Diese häufen sich rings um die Oeffnung des Vulkans, den Kraterschlund, mehr und mehr an und bilden um diesen nach und nach einen hohen Wall, den Kraterkegel. Es giebt thätige und erloschene Vulkane. Der Ausbruch eines Vulkans kündigt sich gewöhnlich durch Erdbeben an.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer