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1. Die deutschen Landschaften - S. 225

1896 - Trier : Lintz
Das rhein. Schiefergebirge und die niederrhein. Tiefebene. 225 in Duisburg eine Hüttenschule, in Düsseldorf eine Kunst- gewerbeschule, in manchen andern Städten ebenfalls Schulen für Kunstgewerbe und Maschinenbau, in den Bezirken des Bergbaues Bergschulen u. s. w. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Die Spuren eines reichen Kulturgepräges früherer Zeiten lassen sich fast noch überall in der Landschaft verfolgen. Aus vor- römischer Zeit stammen die Stein ringe, welche die Gipfel mancher Berge umgeben und diese als keltische Gerichtsstätten kennzeichnen. Auch zahlreiche Funde, besonders Grabfunde, erinnern an Kulturzeiten, die älter als die römische sind. Die Römerzeit brachte für die Landschaft einen bedeu- tenden Kulturfortschritt, doch nur für die linksrheini- schen Gebiete, da die Versuche der Römer, auch die rechte Rhein- seite dauernd zu unterjochen, scheiterten. Der Rheinstrom wurde die Grenzscheide des mächtigen Römerreiches. Der früher erwähnte römische Grenz wall (s. S. 124 und 150), der vom Main aus nach Norden vorsprang und die jetzige Wetterau umspannte, knüpfte bei Rheinbrohl unterhalb der Stadt Neuwied an die natürliche Scheidelinie des Rheines an. Zahlreiche Kastelle, aus denen manche der heutigen Städte, wie Trier, Bingen, Koblenz, Andernach, Bonn, Neuss, Düren u. s. w. hervorgegangen sind, wurden zum Schutze des Grenzlandes ange- legt; gute Landstrassen, die den römischen Legionen als Marschrouten dienten, durchzogen das Gebiet, grossartige Bauten, wie Wasserleitungen, Bäder, Brücken, Thorburgen, Landhäuser, die noch in ihren Resten uns Zeugnis geben von der Kultur jener Zeit, wurden angelegt. Auch den Anbau des Landes förderten die Römer wesentlich. Fremde Gemüse und feine Obstarten wurden von ihnen angepflanzt, und auf den Schieferfelsen der Mosel begannen sie den Weinbau. Das Kulturbild der Römer verschwand in den Stürmen der Völkerwanderung. Eine zweite, aber kurze Glanzzeit sah die Landschaft in der Blüte des fränkischen Reiches, unter Karl dem Grossen, der meistens in Aachen residierte. In den spätern Zeiten des Mit e lai ter s kamen viele Wirren über das rheinische Land; es zerfiel in zahlreiche kleine, sowohl weltliche als auch geistliche H e rr sc h a ft e n , die manchen Kampf mit einander führten. Gleichzeitig blühte aber wie in Süd- deutschland deutsches Städteleben auf. Besonders entfal- tete sich Köln zu einer reichen Handelsstadt. Es gehörte mit zu den Städten, die den mächtigen Handelsbund der Hansa bildeten. Durch den dreissigjährigen Krieg und die Plünderungszüge der Franzosen wurde das Kulturbild des Mittelalters, das so manche glanzvolle Züge zeigte, vernichtet. Die zinnen bekrönt en
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