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1896 -
Trier
: Lintz
- Autor: Kerp, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das thüringisch-sächsische Hügelland.
kel eines rechten Winkels ausstrahlen. Nach Nordwesten
ziehen sich Franken-Wald (Durchschnittshöhe 600 m) und
Thüringer Wald (750 m), nach Nordosten das E1 s t e r geb ir ge
(500—600 m), das Erzgebirge (800 m) und das E lb s an d st e i n-
g e birg e (400—500 m). Von ihnen aus findet eine stetige Ab-
dachung in nördlicher Rieh tu n g statt, ein allmählicher
Uebergang zum Hügellande und zum Flachlande.
Während im Nordwesten das aus ziemlich flacher Umgebung
zu bedeutender Höhe sich erhebende Harzgebirge (400—800 m)
den Abschluss der Landschaft scharf ausprägt, fehlt ein solcher
im Nordosten, wo sich nur ein niedriger Höhenzug, der Fläming
(100—150 m) bemerkbar macht.
Infolge der Abdachung der Landschaft nach Norden
nehmen alle Gewässer ihren Lauf in nördlicher Richtung.
In der am tiefsten gesenkten Thalmulde zwischen Harz und Flä-
ming sammelt sich der gesamte Wasserabfluss in dem Strombette
der Elbe, die bald nach ihrer Vereinigung mit der Mulde und
Saale bei Magdeburg das Gebiet verlässt.
2. Die Betrachtung der menschlichen Kultur-
verhältnisse in der Landschaft.
a. Die Erwerbsverhältnisse der einzelnen Gebiete und Begründung
ihrer Entwicklung.
Das obere Erzgebirge.
Das Erzgebirge ist aus krystallinischem Gestein,
aus Gneis, Urschiefer und Granit aufgebaut. Diese Gesteins-
arten verwittern zu einer lehmigen, fruchtbaren Thon erde.
Trotzdem ist der Anbau von Kulturgewächsen wenig lohnend,
weil die Verwitterungskrume meistens zu dünn ist, da
starke Regengüsse von den geneigten Ackerflächen das fruchtbarste
Erdreich immer wieder fortschwemmen. Auch bereitet die Be-
arbeitung des steinigten Bodens viele Schwierigkeiten,
besonders dort, wo Unebenheiten zu überwinden sind. Berück-
sichtigen wir ferner die Kälte des Klimas (mittl. Jahrestemp.
je nach der Höhe 4—6« C), so müssen wir die Verhältnisse in dem
obern Erzgebirge für den Ackerbau als recht ungünstige
bezeichnen. Nur der^kleinere Teil der Bodenfläche kann be-
baut werden. Das Hauptgewächs ist die Kartoffel. Nach ihr
gedeiht der Hafer am besten, und an dritter Stelle kommt erst
der Roggen. Weizenbau wird nur im östlichen, niedri-
gem Teile des Erzgebirges stellenweise betrieben, dagegen gedeiht
der Flachs selbst noch in höhern Lagen ziemlich gut. Aber auch