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1. Die deutschen Landschaften - S. 323

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der mittlem Elbe und Oder. 323 Rück 1)1 ick auf frühere Kulturzeiten. Kurz vor der Völkerwanderung wohnten im Gebiete der mittlem Elbe und Oder germanische Völker und zwar westlich der Elbe die Longobarden, zwischen Elbe und Oder die S e non en und östlich von ihnen die Burgunder. Als sie später ihre Wohnsitze verliessen, nahmen die slavischen Wen- den von dem Lande Besitz, die jedoch in spätem Jahrhunderten wieder von den Deutschen verdrängt wurden und sich in entlegene Gegenden zurückzogen. Viele Begräbnisstätten und Bur g wälle, die sog. Römer- oder Schwedenschanzen, die zur Verteidigung in Kriegszeiten auf Anhöhen oder in unweg- samen Sumpfgegenden angelegt waren, erinnern noch an die Zeit der W enden herrsch aft. Unter dem deutschen Könige Otto d. Gr. fand das Christentum bei ihnen Eingang. Die Klöster der Ci st erziens er verbreiteten damals B od en k ult u r und Bil- dung. Der Ackerbau wurde fast nur von den eingewanderten Deutschen betrieben, während die Wenden grosse Neigung für den Fischfang hatten. Zur Befestigung des Christentums berief der Markgraf Albrecht der Bär von Brandenburg die Tempelherrn. Rührige Kolonisten aus Westfalen, Flandern und Holland brachten Ackerbau und Viehzucht zum A u f - blühen,Kau f 1 e u t e und Handwerker gründeten städtische Niederlassungen und förderten die Gewerbthätigkeit. Unter den Markgrafen Johann I. und Otto Iii. wurden die Städte Köln a. d. Spree (1237), B e ri i n (1244) und F rank fu rt a. d. O. (1244) gegründet. Wie fast ganz Deutschland, so musste auch Brandenburg die Drangsale des 30jährigen Krieges über sich ergehen lassen. Doch hatte sich das Land dank der weisen Fürsorge des Grossen Kurfürsten beim Friedensschlüsse schon wieder so- weit erholt, dass es an die verödeten und verarmten Nachbarstaaten Rindvieh, Zugtiere, Saatgut, Obstbäume u. s. w. zu hohen Preisen überlassen konnte. Derselbe Fürst nahm die aus F rankreich ihres Glaubens wegen flüchtenden Protestanten (20 000 Hugenotten) in die Mark auf, durch die über 40 in der Mark unbekannte G e w e rbe Eingang fanden, so clie Seid en- und Wollindustrie. Unter den Eingewanderten waren auch vorzügliche Gärtner, die zur Hebung des Gemüse- und des Obst- baues viel beitrugen. Ebenso erfolgrei(¿}i waren die Bemühungen des Königs Wilhelm I., den Wohlstand des Landes zu heben. Sein Verdienst ist namentlich die T rock e ni eg un g d e s havel- län diseben Luchs. Durch holländische Kolonisten liess er Musterwirtschaften, sog. Holländereien, anlegen, und Hunderttausende von Bäumen, namentlich zahlreiche Obst- bäume, wurden während seiner Regierung angepfllanzt. Der siebenjährige Krieg forderte wieder von der Mark Branden- burg grosse Opfer. Doch wusste die R e g i e r u n g s k u ns t Fr i e-
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