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1. Die deutschen Landschaften - S. 351

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Weser und Ems. Braunschweig und Bremen einerseits und die um diese gelegenen Landbezirke anderseits teil. Auch die Einfuhr von fremden Rohstoffen und Erzeugnissen, die in der Landschaft verbraucht werden, so- wie die Ausfuhr von solchen einheimischen, die im Ueberfluss vorhanden sind, ist nicht sehr bedeutend. Erstere beschränkt sich im wesentlichen auf die Rohstoffe, welche die Bremer Industrie verarbeitet, sowie auf Stein- kohlen, Eisen, Wein, Obst u. s. w. Die Landschaft führt an eignen Erzeugnissen aus: Weizen, Raps und Vieh aus den Marschen, Torf aus den Fehnkolonien und einige Er- zeugnisse des Gewerbfleisses. Eine hohe Bedeutung haben aber die an der Nordsee- küste gelegenen Hafenplätze auf dem Gebiete des Welt- handels erlangt. An ihm sind besonders Bremen und dessen Vorhafen Bremerhaven in hervorragendem Masse beteiligt. Die dortigen grossen Handelshäuser haben einen grossen Teil des Handels in Händen, den Deuts chlandmit überseeischen Ländern unterhält. Durch Gründung von Handels- niederlassungen an allen grössern Plätzen der fremden Länder und durch Einrichtung von Schiffahrtslinien hat Bremen fast den ganzen Erdkreis in den Bereich seiner Handels- unternehmungen gezogen. Die Handelsstadt führt jährlich Güter im Werte vori 500—600 Mill. Mk. ein und ungefähr im gleichen Werte aus. Die Hauptgegenstände der Einfuhr sind Baumwolle, Wolle. Reis, Rohtabak und Zigarren, Petro- leum, Kaffee, Hülsenfrüchte, Getreide und Mehl. Bremen ist auch ein wichtiger Ausgangspunkt für den Weltreiseverkehr, insbesondere für die Auswanderung. Im Jahre 1887 wurden fast 100000 Auswanderer von dort aus befördert. Das Verkehrswesen: Schiffahrtsstrassen und Eisenbahnlinien. Um den Anforderungen des. ausgedehnten Handels- und Reise- verkehrs zu genügen, mussten grossartige Verkehrsein- richtungen geschaffen werden. In Bremen und Bremer- haven, deren Seeflotte aus etwa 350 Schiffen besteht, worunter sich 120 Dampfschiffe befinden, haben drei grosse Dampf- schi ffa h rtsgesellsc haften ihren Sitz. Unter ihnen ist der Norddeutsche Lloyd, der allein über 60 Dampfschiffe verfügt, die bedeutendste. Er unterhält regelmässige Fahrten nach den europäischen Ländern, ferner nach Nord- und Südamerika, nach Ostasien und Australien. Zur Beförderung der riesigen Warenmassen von und nach den Seehäfen dient ein ausgedehntes Eisenbahnnetz, dessen Mittelpunkt ebenfalls Bremen ist. Von dort führen Linien nach Hannover, Geestemünde — Bremerhaven, Berlin, Osnabrück (Münster und Köln) und Hamburg. Im südlichen Teile der Landschaft sind auch Hannover, Braunschweig und Osnabrück wichtige Knotenpunkte für den Eisen-
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