Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die deutschen Landschaften - S. 365

1896 - Trier : Lintz
Das Tiefland der untern Elbe. 365 Zuckerfabriken, Fischräuchereien, Ziegeleien sind die alleinigen Betriebe, welche die Veredelung einheimischer Er- zeugnisse vornehmen. Wegen der günstigen Lage der Landschaft an zwei Meeresküsten kann aber die Zufuhr fremder Roh- stoffe auf dem billigen Wasserwege stattfinden. An den meisten der H afenplätze hat sich infolgedessen gewerbliches Leben entfalten können. Am meisten haben sich die Gewerbe ausgebildet, die im Dienst der S chi f fahrt stehen, also S c h if fs bau , Eis e n- gi esser ei, Maschinenbau u. s. w. Andere Industriezweige sind namentlich in Altona, Kiel und Flensburg erblüht. Von Be- deutung sind aber nur die Tabak - und Zigarrenverferti- gung und das Ledergewerbe, die im Altonaer Gewerbe; bezirke betrieben werden. Der Austausch der Erzeugnisse: Binnenhandel, Ein- und Ausfuhr, Welthandel. Wegen der Gleichartigkeit der Erwerbsverhält- nisse findet ein Austausch der Erzeugnisse zwischen den einzelnen Gebieten nur in geringem Umfange statt. Die volksreichen Zwillingsstädte H am bur g-Altona verlangen aber eine bedeutende Zufuhr von Lebensmitteln. Die Landschaft kann ausser Getreide und Mehl auch Pierde, fettes Vieh, Häute, Fleisch, Butter, Fische und einige gewerbliche Erzeugnisse zur A u s f u li r bringen, während die Zufuhr von Jungvieh, von Salz, Steinkohlen, Roh- eisen, Holz, Eisenwaren, Wo 11-, Seiden- und Baum- wolle n w a r e n nötig ist. Infolge der günstigen Lage der Landschaft an der Mün- dung eines grossen Stromes und an zwei Meeresküsten ist der Handelsverkehr mit allen Ländern der Erde erleichtert. Die grosse Handelsstadt Hamburg ist am Welt- handel noch viel stärker beteiligt als Bremen. Da sie unmittel- bar in den Seeverkehr eingreifen konnte, hat sie im Wettbewerbe mit diesem die Oberhand behalten. Fast an allen Handelsplätzen der Erde haben die grossen Hamburger Handelshäuser*) Geschäfts-Verbindungen angeknüpft. Hamburg führt namentlich Roh- und halbfertige Stoffe ein, die wieder in den Haupt- gewerbeplätzen Deutschlands, wo sie weiter verarbeitet werden, Absatz finden. Der Wert der Einfuhr schwankt zwischen 1000— 1200 Mill. M. Die Ausfuhr, die etwas weniger beträgt, erstreckt sich hauptsächlich auf fertige Erzeugnisse des deutschen Ge- werbes. Als Auswanderungsplatz hat Hamburg ungefähr die gleiche Bedeutung wie Bremen. Im Handelsverkehr mit au ss erdeutschen Ländern nimmt auch Lübeck eine wichtige *) Hamburger Handelshäuser waren es auch, die durch Gründung von Handelsniederlassungen die Erwerbung der deutschen Kolonien in Afrika und im australischen Inselreiche eingeleitet haben.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer